Dienstag, 30. Juli 2013

Nicci French - Blauer Montag


Kurzbeschreibung:
Als Psychotherapeutin interessiert sich Frieda Klein für die Abgründe der menschlichen Seele.
Sie wird mit Ängsten und Wahnvorstellungen ihrer Patienten konfrontiert, und Verschwiegenheit und persönliche Distanz haben in ihrem Beruf  oberste Priorität.
Alles ändert sich, als ihr Patient Alan, dessen Kinderwunsch schon seit Jahren unerfüllt blieb, seinen Traumsohn sehr detailliert vor sich sieht. Frieda sieht einige Tage später eine Vermisstenanzeige, die Beschreibung des kleinen Matthew entspricht exakt den Beschreibungen, die Alan von seinem Traumsohn hat. Traum oder Wirklichkeit?  Frieda wendet sich an die Polizei..

Meinung / Fazit:
Auf Grund des Klappentextes und der vielen positiven Bewertungen kaufte ich mir das Buch sowie den Folgeband "Eisiger Dienstag".
Leider kann ich nicht sagen, dass mir das Buch gefallen hat.

Das Buch beginnt mit der Entführung eines Mädchens, Joanna, bereits zwanzig Jahre vor der Entführung Matthews. Der Fall konnte nie aufgeklärt werden, Joanna blieb verschwunden.

Weder konnte ich zu der Psychotherapeutin Frieda noch zu dem Ermittler Chief Inspektor Karlsson eine Beziehung aufbauen.

Auch die Geschichte selber vermochte mich, was nicht nur an der geringen Spannung lag, nicht zu fesseln.
Zwillinge, die getrennt aufgewachsen sind und nicht wissen, dass sie einen identischen Bruder haben, ist nachvollziehbar. Aber dass der eine Zwilling träumt, was der andere an Taten vollbringt , für mich eine unglaubwürdige Feststellungen. Genauso, dass Frieda anhand der Schlafposition eines Menschen den Verwandtschaftsgrad vermutet, scheint mir doch sehr suspekt.

Da ich nun noch den zweiten Band "Eisiger Dienstag" im Regal stehen habe, hoffe ich, er kann mich mehr überzeugen, dieses Buch konnte es nicht.

Ich vergebe 2 von 5 Sternen

Nicci French - Blauer Montag - Verlag C.Bertelsmann






Sylvia Lott - Die Rose von Darjeeling


Kurzbeschreibung:
Im Teegarten ihres Vaters lernt die junge Kathryn Whitewater 1930 die Deutschen Carl Jonas und Gustav ter Fehn kennen. Heimlich folgt sie den beiden attraktiven Männern auf deren Expedition in den Himalaya, erlebt einige Abenteuer mit ihnen, die sehr gefährlich sind und lernt das Königreich Sikkim kennen. Kathryn wird vor eine Entscheidung gestellt, die ihr Leben für immer verändert...

Meinung / Fazit:
Alles nahm seinen Anfang 1930 in Darjeeling, dem Tag, als Carl und Gustav in das Leben von Kathryn traten.
Das Buch beginnt im August 1990.
Kathryn lebt nunmehr seit 60 Jahren als Lady Taintsworth auf der Insel Jersey. Ihr achtzigster Geburtstag steht bevor und sie will ihrer Familie ein lang gehütetes Geheimnis mitteilen. Das Geheimnis, dass sie seit 60 Jahren hütet, hat ihr Leben und das einiger Menschen in Deutschland beeinflusst.

Zuerst haben mich die ständig wechselnden Handlungsstränge, die eine Zeitspanne von 80 Jahren abdecken, etwas verwirrt.
Auch fand ich teilweise die sehr ausführlichen Beschreibungen der verschiedenen Rhododendronarten etwas langatmig.
Doch durch den angenehmen Schreibstil der Autorin, die Orte und Personen recht lebendig beschrieb, wuchs meine Neugier, hinter die Geheimnisse der Geschichte zu kommen.
Liebe und Vertrauen, Freundschaft und  Enttäuschung spielen in diesem Roman voller Emotionen eine wichtige Rolle.
Die Protagonisten veränderten sich - nicht immer zu ihrem Vorteil - aber die Veränderungen belebten den weiteren Verlauf der Geschichte.
Schön beschrieben ist die Expedition mit ihrer abwechslungsreichen Landschaft und den Gefahren, denen die Teilnehmer dabei ausgesetzt waren.
Die Armut und Lebensumstände der einfachen Arbeiter auf den Teeplantagen haben in dieser Geschichte ebenso ihren Platz gefunden, wie das Leben der vermeintlich Reichen.

Ein Roman über eine Liebe, die über Jahrzehnte und Grenzen hinweg Bestand hatte, und doch viel Leid verursachte.
Dieser Debütroman von Sylvia Lott vertreibt Langeweile und ist eine schöne Urlaubslektüre.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Sylvia Lott - Die Rose von Darjeeling - Verlag blanvalet










Freitag, 26. Juli 2013

Gayle Roper - Das Café am Meer


Kurzbeschreibung:
Carries Café in Seaside ist ein beliebter Ort für Urlauber und ein Treffpunkt für die Einwohner. Seit einigen Jahren wird das Café von Carrie, unterstützt von ihrer Schwester Lindsay, geführt.
Greg, ein ehemaliger Polizist, findet die Leiche von Jason, der seit dem Wochenende als vermisst galt, im Meer. Kim, die als Kellnerin im Café arbeitet, benimmt sich von da an seltsam. Was weiß Kim? Hat ihr Freund Bill, der als unberechenbar gilt, etwas mit dem Mord zu tun? Ganz Seaside ist in Aufregung und bestrebt, den Mord aufzuklären....

Meinung / Fazit:
"Das Café am Meer" war für mich das erste Buch der christlichen Autorin Gayle Roper. Sie ist eine preisgekrönte amerikanische Bestsellerautorin und lebt in Pennsylvania.

Durch den angenehmen Schreibstil der Autorin, bei der sich Spannung und Neugier abwechseln,  wurde die Geschichte sehr lebendig.
Sie erzählt eine Geschichte, in der Hass, Angst, Reue und Vergebung eine große Rolle spielen.

Carrie mangelt es an Vertrauen - gerade zu Männern - auf Grund ihrer Vergangenheit.
Greg plagen Schuldgefühle - hätte er damals anders gehandelt, würde seine Familie noch leben.
Kim, die in ständiger Angst lebt und sich niemandem anvertrauen mag.
Einfühlsam  und nachvollziehbar sind die Schicksale von Carrie und Lindsay, Kim, Jason und Greg erzählt.

Die Einbindung der Sekte in die Geschichte zeigt die Gefahr im Hier und Jetzt deutlich auf, wie Menschen verblendet falschen Propheten folgen.

Ein Satz hat mir besonders gefallen (S. 217):
"Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde."

Eine durchaus realistische, spannend erzählte, lesenswerte Geschichte.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Gayle Roper - Das Café am Meer - Brunnen Verlag








 .



Donnerstag, 25. Juli 2013

JoJo Moyes - Ein ganzes halbes Jahr


Kurzbeschreibung:
Louisa liebte ihren Job im Café und verlor ihn praktisch von einem Tag auf den anderen, da der Besitzer es aus wirtschaftlichen Gründen schloss. Sie versuchte sich kurzfristig in verschiedenen Jobs bis sie, zwar befristet auf ein halbes Jahr, als Pflegekraft eine Anstellung fand, bei der wohlhabenden Familie Traynor.
Sie soll sich dort um Will kümmern, der seit zwei Jahren, bedingt durch einen schweren Verkehrsunfall, im Rollstuhl sitzt. Er ist Tetraplegiker, von der Brust an gelähmt und auf ständige Hilfe angewiesen.
Will macht es Louisa zu Beginn nicht leicht, aber mit der Zeit bilden sie ein gutes Gespann, bis Louisa ein Gespräch zwischen Will`s  Mutter und seiner Schwester Georgina mithört. Sie ist geschockt, will diese Entscheidung so nicht hinnehmen, in ihr reift ein Plan.....

Meinung / Fazit: 
Schon nach wenigen Seiten nahm mich die Geschichte gefangen.
Es ist eine Geschichte, die unter die Haut geht.

In dieser Geschichte werden auch die Probleme deutlich, die Behinderte im täglichen Leben meistern müssen, in einer Welt, die nicht auf ihre Bedürfnisse eingestellt ist.

Die Bemühungen Louisa´s, den oft in Depressionen gefangenen Will aus seiner Lethargie zu reißen, ihm das tägliche Leben wieder lebenswert nahe zu bringen, sind so real beschrieben und dadurch gut nachvollziehbar.

Auch Will, der sich mit seiner Situation nicht abfinden kann, konnte ich gut verstehen.

Die Verwandlung von Lou durch Will ist bemerkenswert. Er bestätigt sie darin, ihr Leben neu zu ordnen, etwas aus ihrem Leben zu machen, eine Ausbildung zu beginnen, die ihren Neigungen entspricht.

Mutig versucht Lou all diese Widrigkeiten zu meistern, sie lässt sich nicht unterkriegen, aber die Zeit scheint ihr davon zu laufen und doch war die Reise nach Mauritius  für mich das Tüpfelchen auf dem i.

Wie das Buch endet, will ich hier nicht preisgeben, weil ich möglichen Lesern nicht vorgreifen will.

Nach dem Lesen des Buches bekam der Titel "Ein ganzes halbes Jahr" für mich eine ganz andere Bedeutung und ließ mich noch einige Zeit nachdenklich zurück.

Ein Buch, welches mich emotional sehr berührte.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

JoJo Moyes - Ein ganzes halbes Jahr - Rowohlt Taschenbuch Verlag

Sonntag, 21. Juli 2013

Brigitte Teufl-Heimhilcher - Humor und Hausverstand erwünscht


Kurzbeschreibung:
Thessa tritt ihre neue Stelle bei der Gebäudeverwaltung Dr. Hausner an. Für Mode hat sie sich nie groß interessiert, muss aber feststellen, dass ihr neuer Chef darauf einen gewissen Wert legt.
Da Thessa und ihr Mann Wolfgang sich in bestem Einvernehmen trennten und ihr, bis auf die Ferienzeit, die Erziehung des gemeinsamen Sohnes Nicky obliegt, versucht sie Beruf und Erziehung unter einen Hut zu bekommen. Neue Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, beruflich wie privat....


Meinung / Fazit:
Die Erziehung eines pubertierenden Kindes, das auch noch die Hoffnung hegt, die Eltern, die sich ja weiterhin prima verstehen, werden wieder zusammenkommen, bringt schon genug Probleme. Ein Chef, der viel Wert auf die äußere Erscheinung seiner Angestellten legt, kann sich auch zu einem Problem entwickeln, gerade wenn man keine Modelmaße hat.
Doch Thessa ist lernfähig und in beruflicher Hinsicht kann ihr so leicht keiner etwas vormachen. Geschickt umschifft sie einige Hürden, die ihr von Neidern in den Weg gelegt werden.
Zwar kann sie ihr  Handicap beim Golfen nicht wirklich verbessern, aber sie kämpft um und für Menschen und Dinge, die ihr wichtig sind und am Herzen liegen.

Das Buch zu lesen hat mir viel Spaß bereitet. Die oft detailgenaue Beschreibung von Orten, positiven wie auch negativen Charakteren und Situationen , ist ihr gut gelungen.
Nach jedem Kapitel wuchs die Neugier, ob wohl wieder verzwickte Situationen auftreten und wie sie gelöst werden.
Bei manch einer Situation wollte ich den Protagonisten schon schütteln und an anderen Stellen musste ich schmunzeln und lachen.

Eine humorvolle, flüssig geschriebene Geschichte um Familienbande und andere Katastrophen.
Ein Lesevergnügen nicht nur zur Sommerzeit.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Brigitte Teufl-Heimhilcher - Humor und Hausverstand erwünscht - alle Rechte bei der Autorin






Cara Roth - Fröhliche Weihnachten, Mandel!


Kurzbeschreibung:
Wider Erwarten fällt am Heiligen Abend doch noch Schnee. Gern würde Mandel den Abend mit seiner Frau Maria allein verbringen. Doch leider werden auch an diesem Abend die Verwandten erwartet, wie jedes Jahr. Noch vor dem Weihnachtsessen erreicht Mandel ein Anruf seines Kollegen Weißenbergers - es ist ein Mord geschehen und der Tatverdächtige ist der Weihnachtsmann...

Meinung / Fazit:
Auch  wenn es gerade Sommer ist und die Temperaturen bei 30 Grad liegen, so hat mir diese Kurzgeschichte um Mandel gut gefallen.
Mandel, der mir bereits aus "Mandel und das Nazigold" bekannt ist, klärt diesen Fall mit seinen Erfahrungen und seiner guter Menschenkenntnis ruck zuck auf.
Dieses Mal kann Mandel seiner Nachbarin Frau Schulz bereits nach wenigen Stunden von der Klärung des Falls berichten.

Die Stimmung des Abends ist in dieser kleinen Geschichte gut eingefangen und durch den flüssigen Schreibstil lässt sich das Buch in einem Rutsch lesen.

Klein aber fein, nicht nur zur Weihnachtszeit.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Cara Roth - Fröhliche Weihnachten, Mandel! - alle Rechte bei der Autorin


Mittwoch, 17. Juli 2013

Anneke Mohn - Kirschsommer


Kurzbeschreibung:
So ein schöner Sommer und Jule ist nur gestresst. Stress auf der Arbeit und mit Freund Tom. Mit Tom wollte sie Urlaub in Kanada machen, aber nun wirft er die Pläne über den Haufen, er will sich, in Paris, beruflich verwirklichen. Auch sonst kriselte es schon einige Zeit in ihrer Beziehung.
Dann fällt auch noch ihre geliebte Oma beim Kirschen pflücken von der Leiter. Kurz entschlossen macht sich Jule auf in das Haus von Oma Mielchen an der Elbe. Sie kümmert sich um den Garten, kocht Kirschmarmelade und übernimmt die Betreuung des Übernachtungsgastes, dem Klimaforscher Sebastian Hofstetten. Dieser will mit Hilfe von Obst aus alten Weckgläsern die Veränderung des Wetters untersuchen. Jule sieht sich daraufhin im Keller ihrer Oma um und findet, hinter einem losen Stein im Keller, ein altes Weckglas und einen Brief aus dem Jahr 1945, von dessen Absender sie noch nie gehört hat....

Meinung / Fazit:
Bei diesem Buch handelt es sich um den Debütroman von Anneke Mohn.
In ihrem Buch, in dem man den Sommer förmlich riechen kann, erzählt sie die Geschichte von Jule und deckt dabei gleichzeitig das Geheimnis von Oma Mielchen auf. Ein Geheimnis, von Mielchen stets gehütet, was Jule etwas aus dem Gleichgewicht bringt.
Aber auch Jule hat so ihre Probleme mit den Männern. Gerade von Tom getrennt, der es immer noch nicht so recht glauben kann, verliebt sie sich in den Klimaforscher Sebastian, der einem amourösen Abenteuer nicht abgeneigt ist. Bei Jule sitzen die Gefühle für ihn schon tiefer und es gibt ein unschönes Erwachen für sie, da Sebastian es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. Doch findet Jule ihre Liebe ganz in der Nähe.

Detailliert beschreibt die Autorin ihre Charaktere, die schöne Umgebung im Alten Land und versetzte mich in Urlaubsstimmung.

Ein Buch, romantisch und gefühlvoll, flüssig geschrieben und unterhaltsam. Eine schöne Sommerlektüre.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Anneke Mohn - Kirschsommer - Rowohlt Taschenbuch Verlag






Ursula Schröder - Vielleicht hilft auch ein Wunder


Kurzbeschreibung:
Anna, Erzieherin in einem evangelischen Kindergarten und rege Teilnehmerin am Bibelkreis ihrer Gemeinde, wird Knall auf Fall von ihrem Mann Lorenz verlassen. Leider blieb ihre Ehe kinderlos - nun bekommt Lorenz ein Kind mit seiner Freundin. Anna vertraut sich ihrer besten Freundin Bibi an. Diese rät ihr, sich auf die Zeichen Gottes zu verlassen....

Meinung / Fazit:
Wer nun denkt, Anna bläst Trübsal und zieht sich in ihre vier Wände zurück, erliegt einem Irrtum. Sie hat doch Bibi und deren Rat vom Fingerzeig Gottes.
Es treten unerwartet Ereignisse und Männer in Anna´s Leben - und die Zeichen Gottes sind auch nicht eindeutig.
Anna (im Hinterkopf stets Bibi´s Rat) entscheidet sich schließlich richtig.

Selten habe ich so lachen können.
Die Autorin beschreibt in einem flüssigen und bildhaften Schreibstil Situationen, Personen und Handlungen, da kann kein Auge trocken bleiben.

Mit viel Humor geschrieben und doch - zwischen den Zeilen dezent eingebaut - der christliche Hintergrund zum Thema Beziehungs-/Eheproblem.

Ein Buch, humorvoll, witzig und sehr unterhaltsam.
Mir hat es sehr gut gefallen.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Ursula Schröder - Vielleicht hilft auch ein Wunder - Brunnen Verlag

Freitag, 12. Juli 2013

Francine Rivers - Hadassa ~ Im Schatten Roms ~


Kurzbeschreibung:
Die junge Judenchristin Hadassa verliert bei der Zerstörung Jerusalems durch die Römer 70 n. Chr. ihre Familie. Sie kommt in Gefangenschaft und wird schließlich als Sklavin nach Rom verkauft. Bei der angesehenen Familie Valerian arbeitet sie als Sklavin für deren Tochter Julia. So erhält sie Einblick in die römische Gesellschaft, in den Luxus und die Intrigen.
Der Germane Atretes, der als Sklave und Gladiator zur Belustigung der römischen Bevölkerung in den Arenen kämpfen muss, kommt nach Rom. Sein Hass auf die Römer ist grenzenlos und er erkennt, was Rom wirklich ist - die Hure der Welt - ...

Meinung / Fazit:
Um den geschichtlichen Hintergrund - die Zerstörung Jerusalems durch die Römer 70 n. Chr. - erschuf Francine Rivers die Geschichte der Hadassa.
Gerade die frühen Christen führten ein gefährliches Leben, stellten sie für die Römer doch eine Gefahr dar, da sie Gott über den Kaiser stellten.
Hadassa lebte ihren Glauben im Stillen. Sie diente mit viel Einfühlungsvermögen, Liebe und Geduld ihrer Herrin und deren Familie. Sogar auf ihre große Liebe Marcus verzichtete sie, da er ihren christlichen Glauben nicht teilte.
Am Ende war sie bereit für ihren Glauben zu sterben.
Atretes, zum Kämpfen ausgebildet, hatte nur einen Gedanken: soviel Römer wie möglich zu vernichten und frei zu werden. Doch seine Seele war auch verwundbar und er litt sehr, als er gegen den Juden Caleb, der ihm ein Freund geworden war, kämpfen musste und ihn dabei tötete. Das lastete schwer auf seinem Gewissen.

Die Beschreibungen der Charaktere, der positiven als auch negativen, sind lebendig und werden durch den flüssigen Schreibstil dem Leser nahe gebracht.
Doch hätte ich mir von Hadassa etwas mehr Aktivität gewünscht; sie agierte mir zu schüchtern, still und duldsam. Immer bestrebt, es den anderen "recht" zu machen.

Eine gelungene Erzählung um eine tapfere junge Frau, die auf ihre Liebe zu einem Mann verzichtete, da er ihren Glauben nicht teilte.

Ein Buch - spannend, tiefgründig und bewegend.

Bei diesem Buch handelt es sich um die sprachlich überarbeitete und erweiterte Neuauflage  des Bestsellers von Francine Rivers, welcher bereits vor zwanzig Jahren in Amerika erschien. Auch die zwei Folgebände sollen als Neuauflage erscheinen.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Francine Rivers - Hadassa ~Im Schatten Roms~  -  Verlag GerthMedien














Ulrike Herwig - Sag beim Abschied leise Blödmann


Kurzbeschreibung:
Überraschend kommt Charlotte mit ihrer Tochter Miriam einige Tage früher aus dem Rügenurlaub zurück und erwischt ihren Mann Phillip in flagranti mit der Klavierlehrerin ihrer Tochter. Sie wirft ihn raus, da er sie schon x-mal betrogen hat. Sie verlässt das gemeinsame Haus und findet beim Umzug ein uraltes Handy, auf dem noch eine Nachricht ihrer Schwester Doro ist. Seit einem Streit vor elf Jahren hat sie keine Verbindung mehr zu ihr, weiß nicht wo sie ist und was sie macht. Charlotte bekommt Sehnsucht nach ihrer Schwester und beschließt, nach Doro zu suchen...


Meinung / Fazit:
Es könnte bei diesem Buch auch einen Untertitel geben: "Wenn jemand seine Schwester sucht, da kann er was erleben".
Charlotte, die sich ja mit ihrer Schwester aussöhnen will, hat es wahrlich nicht leicht. Ihre Suche, die bei dem "Möchtegernmusiker" Ben beginnt, führt sie quer durch die Republik und endet schließlich - mit Erfolg - in England.
Auf dem doch recht beschwerlichen Weg lernt sie  alle bis dato Verflossenen von Doro kennen. Richard allerdings gefällt auch Charlotte sehr gut. Um mit ihm weiterhin in Kontakt zu bleiben, schenkt sie Tochter Miriam sogar ein exotisches Haustier.
Exmann Phillip stört zwischendrin ihre Kreise, er will, aus reiner Bequemlichkeit, wieder mit Charlotte zusammen kommen. Aber da hat er die Rechnung ohne sie gemacht.
Da dem Leser ja bis zum Schluss der Hintergrund des Streites der beiden Schwestern nicht bekannt war, war die Auflösung um so überraschender.

Durch den tollen bildhaften Schreibstil der Autorin, den Witz und Humor, der in dieser Geschichte an der richtigen Stelle platziert ist, ist das Buch ein reines Lesevergnügen.
Ich kann es als Urlaubslektüre ebenso wie für ein kurzweiliges Lesen zwischendurch empfehlen.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Ulrike Herwig - Sag beim Abschied leise Blödmann - Marion von Schröder -  ein Verlag der Ullstein Buchverlage GmbH


Dienstag, 9. Juli 2013

Kristin Harmel - Solange am Himmel Sterne stehen


Kurzbeschreibung:
(Klappentext)
Rose McKenna liebt den Abend. Wenn am Himmel über Cape Cod die ersten Sterne sichtbar werden, erinnert sie sich - an die Menschen, die sie liebte und verlor, und von denen sie nie jemandem erzählte. Doch Rose hat Alzheimer. Sie weiß, dass bald niemand mehr an das junge Paar denken wird, dass sich einst Liebe versprach... 1942 in Paris. Als sie ihre Enkelin Hope bittet, nach Frankreich zu reisen, ahnt diese nichts von der herzzerreißenden Geschichte, die sie dort entdecken wird - von Hoffnung, Schmerz und einer alles überwindenden Liebe...

Meinung / Fazit:
Dieses Buch erzählt eine Geschichte um ein Familiengeheimnis und eine Liebe, die über Jahrzehnte im Herzen bewahrt wurde.
Die Geschichte wird von Hope und Rose erzählt.
Die Erinnerungen von Rose sind gut zu erkennen durch die kursive Schrift und ließen mich teilhaben an ihrem Leben vor Amerika. Die Erinnerungen gehen in ihr Leben nach Paris zurück und zu ihrer großen Liebe Jacob.
Der Teil von Hope spielt in der Gegenwart, erzählt den Alltag in Cape Cod und ihrer Suche nach den Menschen, die Rose so wichtig waren.

Mit dem flüssigen und bildhaften Schreibstil nahm mich Kristin Harmel mit auf eine emotionale Reise in eine Zeit, geprägt von Krieg und Ängsten, aber auch von Hoffnung und Liebe.

Ein Buch, welches mich emotional sehr berührt hat und ich zum Lesen weiterempfehle.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Kristin Harmel - Solange am Himmel Sterne stehen - Verlag blanvalet

Sonntag, 7. Juli 2013

Stefanie Heindorf & Kathrin Lange - Bruderliebe


Kurzbeschreibung:
(Klappentext)
Gegen den Willen ihrer Stiefmutter Henriette verlieben sich die behütete Theresia aus adligem Hause und der bürgerliche Sebastian ineinander.
Doch Theresias und Sebastians Vergangenheit verbindet ein dunkles Geheimnis. Als es ans Licht kommt, wendet sich Sebastian von Theresia ab. Keiner der Beiden ahnt, dass sie Opfer einer Intrige sind. Denn nicht nur Henriette setzt alles daran, sie auseinanderzubringen...

Meinung / Fazit:
Dieses Buch aus dem Dryas Verlag gehört zur Reihe "Die grüne Fee" und besticht schon mit dem in zarten grün/grau Tönen gehaltenem Cover, sowie mit dem abgebildeten Handspiegel.
Dem Spiegel nach zu urteilen könnte man an Dornröschen denken (Spieglein, Spieglein ) aber das Buch ist angelehnt an das Märchen Rapunzel.
Die Heimat Theresias ist die Trendelburg, gelegen in Nordhessen und in der Nähe des Flüsschens Diemel. Auch heute ist die Trendelburg noch als Rapunzelburg bekannt.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat aus dem Märchen von Rapunzel, die nachfolgenden Handlungen lehnen sich daran an.
Mit viel Liebe scheinen die Autorinnen ihre Protagonisten erschaffen zu haben, positive wie negative.
Durch den flüssigen Schreibstil kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Man wartet förmlich auf die nächsten Intrigen, die gesponnen, ausgeführt und auch schon mal vereitelt werden.

Ein historischer Roman, angelehnt an ein altes Märchen, der kurzweiliges Lesevergnügen bereitet.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Stefanie Heindorf & Kathrin Lange - Bruderliebe - Dryas Verlag


Freitag, 5. Juli 2013

Andrea Sawatzki - Ein allzu braves Mädchen



Kurzbeschreibung:
Zwei Jungen suchen im Wäldchen nach einem geeigneten Ort zum Versteckspielen und finden hinter den tief hängenden Zweigen einer Tanne eine junge Frau, die sich zitternd dort versteckt. Schreiend laufen sie weg und verständigen die Polizei. Diese weist die verwirrt wirkende Frau, die keine Auskunft über ihre Identität gibt und keine Ausweispapiere mit sich führt, in die Psychiatrische Klinik ein. Fast zeitgleich wird in einer alten Villa der 71-jährige Hausherr tot aufgefunden. Offensichtlich wurde er mit einer scharfkantigen Waffe ermordet....

Meinung / Fazit: 
Dieses Buch ist das Debüt der Schauspielerin Andrea Sawatzki.
Es handelt sich, wie auch auf dem Cover angegeben, um einen Roman. Auch wenn ein Mord darin vorkommt, ist es kein Krimi.
In zwei Handlungssträngen, die sich im Verlauf immer mehr zusammenfinden, geht es im Vordergrund um die Geschichte der jungen Frau, die verwirrt im Wald aufgefunden wurde. Es gelingt der Psychiaterin mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld die junge Frau dazu zu bewegen, ihre Geschichte zu erzählen.
Es ist eine Geschichte, schockierend und bewegend, die auch noch tragischer Weise an dem Mord des alten Mannes aus der Villa beteiligt ist.

Auch wenn ich mit keiner der Protagonisten "warm" wurde, so war es doch der angenehme Schreibstil, der mich weiterlesen ließ.
Leider ein  Roman, der mich nicht überzeugen konnte.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen

Andrea Sawatzki - Ein allzu braves Mädchen - Piper Verlag Gmbh



Mittwoch, 3. Juli 2013

Anke Schipp - Hunger, Pipi, Durst!

Kurzbeschreibung:
Urlaub! Die schönste Zeit des Jahres. Erholung und Familienglück, so wünschte es sich Anke. Doch schon während der Fahrt begann der Stress mit einer nörgelnden Tochter. Vor Ort trugen das Wetter ( regnerisch und zu kühl für einen Sommerurlaub )  und ein unzufriedener Ehemann dazu bei, dass es bei Anke nicht zur Erholung kommen sollte.

Meinung / Fazit:
Wer mit Kindern verreist, hat es so - oder in ähnlicher Form - bestimmt schon erlebt.
Es in dieser geballten Form zu lesen, war schon sehr unterhaltsam.
Auch die Gedankengänge von Anke, wie sie sich, um eine gute Erziehung der Tochter bemüht, stets auf einschlägige Literatur bezog. Ich hoffe, sie hat gemerkt, Erziehung kann man nicht aus Büchern lernen.
Teilweise etwas klischeehaft ( wir campen seit fünfzehn Jahren in ganz Europa und mußten noch nie unser Toilettenpapier unterm Arm mit uns führen ), aber durchaus amüsant und in einem flüssigen Schreibstil geschrieben.

Ein Buch für diejenigen, die mit Kindern verreisen und nun wissen - sie haben nicht allein mit "Hunger, Pipi, Durst" zu kämpfen.

Dieses Buch ist der Debütroman von Anke Schipp.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Anke Schipp - Hunger, Pipi, Durst! - DUMONT Buchverlag

Montag, 1. Juli 2013

Petra Schier - Verschwörung im Zeughaus


Kurzbeschreibung:
Noch sehr früh am Morgen pocht es laut an dem Hintereingang des Apothekerhauses. Es ist der Hauptmann der Kölner Stadtgarde, Tilmann Greverode, der schwerverwundet bei Adelina um Hilfe bittet und dann zusammenbricht.
Bereits kurze Zeit später erfährt Adelina, dass ihr Bruder Tilmann wegen Mordes an seinem Kameraden und Freund Clais van Dalen gesucht wird. Tilmanns Dolch wurde neben der Leiche im Zeughaus gefunden und er soll an einer Verschwörung beteiligt gewesen sein.
Adelina ist hin und hergerissen. Ist Tilmann schuldig?

Meinung / Fazit:
Im Ablauf der Geschichte sind weitere 3 Jahre vergangen. Doch es kehrt im Haushalt der Apothekerin Adelina keine Ruhe ein.  Dieses Mal sind es nicht Adelina oder Neclas, die von der Obrigkeit gesucht und beschuldigt werden - es ist Tilmann Greverode, der Bruder Adelinas ( siehe Band4 ), der des Mordes an seinem Freund und Kameraden beschuldigt wird. Auch soll er an einer Verschwörung gegen die Stadt Köln beteiligt sein. Mit Unterstützung ihres gesamten Haushaltes widmet Adelina sich der Angelegenheit.
Mira, die bereits ihre Gesellenprüfung abgelegt hat, arbeitet weiterhin in Adelinas Apotheke. Auch sie hat ein Geheimnis, welches sie - unter dem Mantel der Verschwiegenheit -  nur Griet mitgeteilt hat.
Auch die stille Griet verursacht einige Aufregung als sie einem Mädchen hilft, dass sich vor seinem Vater versteckt und zudem noch schwanger ist. Letztendlich muss sie doch Adelina um Hilfe bitten.

Dieser fünfte Band der Serie um die Kölner Apothekerin Adelina zeichnet sich, wie auch die vorhergehenden Bände, wieder durch den flüssigen und bildhaften Schreibstil der Autorin aus.
Es fehlt auch diesem Band nicht an Spannung und der Autorin gelingt es gut, verschiedene Handlungsstränge in dieser Geschichte so darzustellen, dass man meint, sie gehörten zusammen, obwohl keiner mit dem anderen im Zusammenhang steht.

Ich freue mich schon auf den sechsten Teil, der allerdings noch einige Zeit auf sich warten lassen wird, da Petra Schier ihn noch schreiben muss.

Für diesen, wie auch für die vorherigen Bände der Adelina-Reihe, gibt es eine Leseempfehlung von mir.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Petra Schier - Verschwörung im Zeughaus - Rowohlt Taschenbuch Verlag