Sonntag, 24. Februar 2013

Martina Rosenberg - Mutter, wann stirbst du endlich?



Kurzbeschreibung:

Martina Rosenberg zog mit Mann, Kind und Hund von Kreta zurück in ihre Heimat. Im Hause ihrer Eltern bezogen sie das Dachgeschoß und bauten sich eine neue Existenz in Deutschland auf. Es war ein schönes Zusammenleben in dem "Mehrgenerationenhaus" , einer für alle - alle für einen. Nach einigen Jahren jedoch begann sich die Mutter zu verändern, ganz sachte, Schritt für Schritt bis hin zur Diagnose Demenz.

Meinung / Fazit:
Auch wenn der Titel "Mutter, wann stirbst Du endlich" sich hart anhört, letzlich war der Tod der Mutter für die Mutter selber, die Autorin und für ihre Angehörigen eine Erlösung.

Martina Rosenberg beschreibt in diesem Buch, wie sie und ihre Angehörigen mit der Demenz der Mutter, dem Schlaganfall des Vaters und den dadurch entstandenen Problemen versuchten umzugehen. Mal gelang es - mit Hilfe von Pflegediensten und privaten Pflegerinnen ganz gut, aber immer wieder taten sich Schwierigkeiten auf, deren Bewältigung die Autorin schier an ihre Grenzen brachte.
Es war ja nicht nur die fortschreitende Demenz der Mutter sondern auch die Veränderung des Vaters, beeinträchtigt durch den Schlaganfall, der die Persönlichkeitsveränderung seiner Frau nicht wahr haben wollte, damit nicht umgehen konnte und dadurch oft Situationen heraufbeschwor, die alles schlimmer machten.

Es ist ein Buch, welches keine Lösung für etwaige Pflegeprobleme bietet, sondern ein Buch, welches nachdenklich macht.
Da die Menschen immer älter werden und dadurch auch die Demenzerkrankungen immer mehr zunehmen, sollte jeder, der meint sich im Alter von seinen Kindern pflegen lassen zu müssen ( ich gehe nie ins Heim ) das Buch lesen und seine Entscheidung neu überdenken.

Das Buch soll, so die Autorin, der Gesellschaft und Politik ein Denkanstoß sein, die Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen nicht länger zu ignorieren und sie mit der Verantwortung nicht länger allein zu lassen.

Auf meine Frage an die Autorin, die ich ihr während einer Fragestunde stellen konnte: "Würden Sie nochmals die Pflege eines Angehörigen übernehmen"? bekam ich folgende Antwort: " Ja, aber nur mit der räumlichen Distanz."

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Martina Rosenberg - Mutter, wann stirbst du endlich? - Verlag blanvalet

Mittwoch, 20. Februar 2013

Arno Strobel - Der Sarg


Kurzbeschreibung:
In Köln werden mehrere Frauen entführt und, wie die Obduktion ergibt, bei lebendigem Leib in einem Sarg begraben. Der Polizei gelingt es nicht, trotz Hinweise, die der Täter gibt, die Frauen vor diesem schrecklichen Tod zu bewahren, sie kommen stets zu spät.
In ihrer Villa wird Eva Rossbach, die Erbin der Rossbach Maschinenbaubetriebe, von unerklärlichen Träumen heimgesucht. Sie findet sich in einem Sarg wieder, gefangen und hilflos. Wenn sie erwacht, findet sie sich in ihrem Bett wieder, hat aber unerklärliche Blutergüsse und Kratzspuren. Traum oder Wirklichkeit, diese Frage bringt sie schier um den Verstand.

Meinung / Fazit: 
Voller Erwartung begann ich mit dem Buch. Hatte ich doch bereits "Der Trakt" , "Das Wesen" und "Das Skript" von Arno Strobel gelesen, die mir gut gefallen hatten.
Leider war es bei diesem Buch nicht der Fall, es war nicht der Strobel den ich kannte.

Durch flache Dialoge und auch fehlender Tiefe bei den Protagonisten zogen sich die Handlungen träge hin.
Auch das Ermittlerduo Menkhoff / Reithöfer konnte mich nicht überzeugen. Menkhoff, mir als Ermittler aus "Das Wesen" bekannt und in Erinnerung geblieben, kam in diesem Buch ziemlich blass rüber.
Nach etwa der Hälfte des Buches kam endlich Leben und Spannung in die Geschichte und ließ mich weiterlesen.

Obwohl die Story ein durchaus interessantes Thema aufgreift und teilweise Spannung vorhanden war, kamen  mir einige Protagonisten  mit ihrem Verhalten doch unglaubwürdig vor.

Die Story hat durchaus Potential, welches leider nicht ausgeschöpft wurde.

Es ist ein "Psychothriller", der eher mittelmäßig ist. Schade.

Am Ende des Buches ist eine Leseprobe aus dem neuen Psychothriller, der voraussichtlich im Frühjahr 2014 erscheinen soll. Ich hoffe, ich finde in diesem Buch dann den "alten" Strobel wieder.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen

Arno Strobl - Der Sarg  - Fischer Taschenbuch Verlag

Lucinda Riley - Das Mädchen auf den Klippen



Kurzbeschreibung:
Grania Ryan, die in New York als Bildhauerin arbeitet, kommt nach einem traumatischen Erlebnis in ihr Elternhaus nach Irland zurück. Während eines Spazierganges an der Steilküste von Dunworley sieht sie ein kleines Mädchen, barfuß und nur mit einem Nachthemd bekleidet, am Rande der Klippen stehen. sie spricht das Mädchen an, es reagiert aber nicht und läuft davon. Grania berichtet ihrer Mutter Kathleen von der Begegnung und diese weiß, es ist Aurora Lisle, die Erbin von Dunworly House. Später trifft Grania wiederholt auf Aurora und so beginnt eine Freundschaft und eine Geschichte, die beide Familien bereits über Generationen hinaus, verbindet...

Meinung / Fazit:
Mit einem mulmigen Gefühl begann ich das Buch zu lesen und wurde gleich zu Beginn überrascht.
Ich konnte es nicht wirklich realisieren, das dieses Buch und "Das Orchideenhaus" (welches mir nicht zusagte) von der selben Autorin stammt.

Die Geschichte wird aus Sicht von Aurora geschrieben, die sich zwischendurch immer mal wieder, in kursiv geschriebenen Passagen, zu Wort meldet.

Die Erzählung ist flüssig geschrieben,  eine Familiengeschichte aus Gegenwart und Vergangenheit, ein Mix aus Romantik und Tragik.
Die Protagonisten sowie die Handlungen sind bildhaft und real geschildert, somit konnte ich mich gut in die Geschichte hinein denken.
Auch wenn es an einigen Stellen manchmal etwas kitschig wurde, so hat mich diese Familiengeschichte sehr gut unterhalten.
Leider bleibt für mich am Schluss noch eine Frage offen: Welche Krankheit führte bei Aurora zum Tod?

Ein Buch für Liebhaber von Familiengeschichten, das leicht zu lesen ist und auch eine gewisse Spannung nicht vermissen läßt.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Lucinda Riley - Das Mädchen auf den Klippen - Goldmann Verlag

Samstag, 16. Februar 2013

Andreas Franz - Jung, blond, tot



Kurzbeschreibung:


In Frankfurt treibt ein mysteriöser Serienkiller sein Unwesen. Seine Opfer sind alle jung, blond und werden auf die gleiche Art grausam getötet. Verzweifelt jagd die Mordkommission einem Phantom hinterher, bis ein unfassbarer Zufall den Täter enttarnt.....

Meinung / Fazit:
Es ist der erste Fall für Kommissarin Julia Durant, die von der Sitte in die Mordkommission wechselt.
Ihre erfahrungen in der sitte bringt sie in diesen Fall mit hinein. Ein Fall der Frankfurter High-Society, bei denen Macht und Geld das oberste Gebot ist und denen ihr "Ansehen" wichtiger ist, als bei der Aufklärung der Morde zu helfen.

Die Protagonisten sind bildhaft beschrieben und auch deren Privatleben sind gut in die Geschichte mit eingebunden.

Der Autor legt immer neue Spuren und wenn man glaubt, dem Mörder auf der Spur zu sein, entpuppt es sich leider als "Irrweg". Andreas Franz versteht es, den Leser in seinen Bann zu ziehen, behält dabei stets den roten Faden in der Hand und hält die Spannung bis zuletzt hoch.

Nach diesem guten Auftakt werde ich auch die weiteren Bücher mit Julia Durant als Ermittlerin lesen.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Andreas Franz - Jung, blond, tot - Lizensausgabe Verlagsgruppe Weltbild GmbH
                                                    (Originalverlag: Knaur Taschenbuch)

Freitag, 15. Februar 2013

Andreas Winkelmann - Tief im Wald und unter der Erde


Kurzbeschreibung:

An einer Bahnschranke, einsam und am Wald gelegen, geschehen mysteriöse Dinge. Alles begann mit einem Unfall, bei dem vier junge Menschen ums Leben kamen. Auch Melanie befällt stets Angst, wenn sie an dieser Bahnschranke halten muss. Eines Nachts kommt sie in Kontakt mit einer Gestalt, der sie in letzter Sekunde entkommen kann. Keiner glaubt ihr. Dann verschwindet Jasmin. Ihr Fahrrad wird an der Bahnschranke gefunden.....

Fazit:
Es ist der erste Fall von Nele Karminter als Ermittlerin in diesen Mordfällen. Da sie sich in einer Männerdomäne behaupten und beweisen will/muss, verheimlicht sie ihre lesbische Orientierung. Gerade mit ihrer neuen Kollegin Anouschka, die ihre sexuelle Orientierung teilt, beginnt sie eine Beziehung und ist peinlichst darauf bedacht, dies geheim zu halten. Na, ja.

Auch wenn das Thema von der Täterbeschreibung und dessen Motivation her - schwer missbrauchtes und misshandeltes Kind - nicht neu ist, so gelang es dem Autor gut, dies in seine Geschichte einzubauen.

Durch Rückblenden bekommt der Leser Stück für Stück Einblick in die Psyche des Täters und wird im weiteren der Geschichte mit recht bildhaften Beschreibungen der unschönen Taten konfrontiert.

Die Arbeit der Ermittler ist realistisch beschrieben und gut nachvollziehbar.
Die Spannung wird schnell aufgebaut und bleibt bis zum Ende erhalten.

Ein Thriller, für schwache Nerven nicht unbedingt geeignet, aber für Freunde des Thrillers ein Buch, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Ich gebe dem Buch 4,5 von 5 Sternen

Andreas Winkelmann - Tief im Wald und unter der Erde - Goldmann Verlag


Sonntag, 10. Februar 2013

Brigitte Teufl-Heimhilcher - Rezepte (nicht nur) für Allergiker



Kurzbeschreibung:

Genussvolles, abwechslungsreiches Essen ist nicht nur Teil unserer Lebensqualität, sondern Teil unserer Gesundheit - aber für Allergiker oft ein Problem. (Auszug Klappentext)

Fazit:
Die Autorin, die selber jahrelang an Allergien litt und mit der NAET - Therapie ihre Unverträglichkeiten besiegte, stellt in diesem Buch Rezepte vor, die weitgehenst ohne Halbfertigprodukte auskommen. Werden solche verwendet (z. B .Nudeln), sind sie extra gekennzeichnet.
Auch wird bei den Rezepten auf möglichst frische, naturbelassene Produkte ohne chemische Zusätze geachtet, ebenso wie auf eine basenfreundliche Ernährung. Denn, so schreibt die Autorin, ein ausgeglichener Säure-Basenhaushalt ist unerlässlich für unser Wohlbefinden. Gerade ein unausgewogener Säure-Basenhaushalt steht in Verdacht Allergien und Unverträglichkeiten zu begünstigen.

Es sind Rezepte für jeden Geschmack, übersichtlich aufgeteilt und die Zubereitungen sind gut erklärt. Je nach Geschmack oder Allergie können sie auch abgewandelt werden.
Ein Vorwort mit Erklärungen und Hinweisen, sowie ein Rezeptregister bereichern dieses Buch.

Ein Buch mit Rezepten, die auch "Nicht - Allergiker" ansprechen.
Davon habe ich mich, beim Nachkochen einiger Rezepte, selber überzeugen können.


Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Brigitte Teufl-Heimhilcher  -  Rezepte (nicht nur) für Allergiker  -  SiebenVerlag

Donnerstag, 7. Februar 2013

Kai Blum - Hoffnung ist ein weites Feld


Kurzbeschreibung:

Hans Sievers und seine Familie zieht es 1881 von Deutschland nach Himmelsfeld in Nord-Dakota. Sein Onkel Karl Wolter lebt dort schon einige Jahre und die Regierung überlässt den Einwanderern, gegen eine geringe Verwaltungsgebühr, fruchtbares Land zur Bewirtschaftung. Hans will endlich sein eigener Herr sein, nicht mehr für ausbeuterische Großgrundbesitzer in Deutschland arbeiten. Der Anfang ist schwere,als es sich Hans, trotz Unterstützung seines Onkels, vorgestellt hat. Nicht nur neue Siedler finden den Weg ins "gelobte Land", auch einige zwielichtige Gestalten finden ihren Weg in das aufstrebende Städtchen....

Fazit:
Der Einstieg in die Geschichte fiel leicht, gleich zu Beginn stolpert man über den ersten Toten, am Heiligabend 1881.
Dann beginnt die eigentliche Geschichte im Rückblick am 26. Juli 1881, dem Tag an dem Hans Sievers mit seiner Familie in Nord-Dakota ankommt.

Die Geschichte ist flüssig geschrieben und gibt Einblicke über das Leben, die Menschen und die Unbillen der Natur.
Auch die Protagonisten und ihre Handlungen sind bildhaft beschrieben und nehmen  in meinem Kopf schnell Gestalt an.
Spannung und Neugier bauen sich stetig auf und bleiben bis zum Ende bestehen.

Da ich nicht wusste, dass es eine Fortsetzung des "Auswandererkrimis" gibt, war ich am Schluss zuerst etwas irritiert, wo war die Lösung?

Auf alle Fälle werde ich die Fortsetzung auch lesen. Schließlich will ich wissen: Wer ist der Mörder? Und wie geht es weiter in Himmelsfeld !

Ein etwas anderer Krimi, mit historischem Hintergrund, lesenswert und spannend.

Dieses ebook habe ich als Lese- und Rezensionsexemplar gewonnen, dieses hat jedoch keine Beeinflussung auf meine Bewertung.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Kai Blum - Hoffnung ist ein weites Feld - Kindle Edition

Mittwoch, 6. Februar 2013

Brigitte Teufl-Heimhilcher / Maria Edinger - Genießen statt Verzichten: Frei von Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten mit NAET


Kurzbeschreibung:

Allergien und Unverträglichkeiten erschweren das Leben oft durch lästige Symptome, von denen die meisten Betroffenen nicht einmal wissen, was genau sie auslöst. Von unerklärlichen Verdauungsbeschwerden, Schlaflosigkeit, Energielosigkeit, Hautjucken, depressive Stimmung, Heuschnupfen, bis zu ernsten Leiden wie Morbus Crohn hört man immer wieder. Die Ratlosigkeit nach erfolglosen Behandlungen mit den Mitteln der Schulmedizin ist niederschmetternd. (Auszug aus dem Klappentext)

Fazit:
Ohne Vorbehalte begann ich das Buch zu lesen. Es ist ein Buch, in dem die beiden Autorinnen über ihre persönlichen Erfahrungen im Umgang mit der NAET Therapie berichten.
NAET steht für Nambudripad Allergy Elimination Techniques und wurde von Dr. Devi Nambudripad, die selber seit ihrer Kindheit an Gesundheitsproblemen allergischen Ursprungs litt, entwickelt. Sie wurde in Indien geboren und lebt seit 1976 in Kalifornien. 1983 entwickelte sie die NAET Methode, eine völlig natürliche, holistische, nicht invasive Behandlung, die ohne Medikamente auskommt.Sie beruht im Wesentlichen auf Akupunktur/Akupressur und wird in Anwesenheit des jeweiligen Allergens durchgeführt.
Auch in Deutschland und Österreich gibt es bereits NAET Therapeuten.

Das Buch ist in 4 Hauptkapitel mit jeweiligen Unterthemen gegliedert.
Auch wenn ich nicht zu der betroffenen Gruppe gehöre ( obwohl ich mir jetzt, nach dem Lesen des Buches nicht mehr ganz so sicher bin ) habe ich es voller Interesse gelesen. Manches mutete zuerst etwas abenteuerlich an, wurde mir dann aber immer schlüssiger. Es ist für jedermann verständlich und übersichtlich ge- und beschrieben.
Man darf nicht gleich Heilung erwarten, bei jedem Menschen ist die Dauer der Behandlung unterschiedlich lang, aber der Erfolg stellt sich ein, wie aus den Erfahrungsberichten der Autorinnen hervorgeht.

Sicherlich ist NAET nicht für jeden geeignet, aber für viele Betroffene der letzte Rettungsanker.
Wichtig ist auch der richtige Therapeut, er muß im Testen sicher sein und das Vertrauen zum Therapeuten  muss vorhanden sein.

Einige Rezepte, die für die Karenzzeit geeignet sind, bereichern das Buch. Sie können so übernommen oder je nach Allergen abgewandelt werden.

Ein lesenswertes, sehr informatives Buch, nicht nur für Betroffene.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Brigitte Teufl-Heimhilcher / Maria Edinger - Genießen statt Verzichten: Frei von Allergien und
                                                                   Lebensmittelunverträglichkeiten mit NAET
                                                                   Sieben Verlag    

Montag, 4. Februar 2013

Petra Schier - Die Stadt der Heiligen



Kurzbeschreibung:

Christopherus, Dominikanermönch, Ablassverkäufer und Inquisitor, steht am 24. Dezember Anno 1411 am Grab seines Freundes Aldo am Jakobsweg bei Pamplona.Um das Versprechen einzulösen, das er seinem Freund gab, macht er sich auf den Weg nach Aachen. Dort sucht er die Mutter und die Schwester Aldos auf, um ihnen die Nachricht vom Tod des Sohnes und Bruders zu überbringen.
In Aachen steht zu dieser Zeit Anno 1412 die Heiltumsweisung an und die Stadt ist gefüllt mit Pilgern und Händlern von nah und fern. Tief betroffen vom Tod des Bruders ziehen in Marysas Haus gleich neue Schwierigkeiten ein. Zu Marysa, die seit einem Jahr mit dem Schreinermeister Reinhold Markwardt verheiratet ist, und ihrem Mann wird der Geselle Klas tot ins Haus gebracht. Er fiel im Dom einem Verbrechen zum Opfer. Reinhold wird dem Handel mit falschen Reliquien angeklagt und in Haft genommen. Marysa, die an eine Verschwörung glaubt, beginnt mit eigenen Nachforschungen. Aber sie hat mächtige Feinde und landet bald selber im Gefängnis....

Fazit:
"Die Stadt der Heiligen" ist das erste Buch der Aachener Trilogie von Petra Schier.
Auch wenn man Aachen nicht kennt, durch den flüssigen Schreibstil, der Zeit angepassten Wortwahl und die bildhaften Beschreibungen der Protagonisten fühlt man sich schnell in die Zeit von 1412 versetzt.

Mit Marysa hat die Autorin eine Person geschaffen, die sich gut in die damalige Zeit einfügt. Gerade zu der Zeit wurden die wenigsten Ehen aus Liebe sondern aus Vernunftsgründen geschlossen. Obwohl sie von ihrem Ehemann unterdrückt wird - alles was ihr Spaß bereitet wird verboten, sogar ihre Kleider werden von ihm ausgesucht - so findet sie doch langsam den Mut, mit kleinen bedachten Schritten, sich ihm zu widersetzen.

Auch der Handel mit Ablassbriefen und Reliquien, der zu dieser Zeit ein einträgliches Geschäft ist, wird dem Leser nahe gebracht.

Marysa macht es Christopherus nicht einfach den letzten Willen ihres Bruders Aldo zu erfüllen, und doch trägt Christopherus einen Großteil zu ihrer Entlastung bei.

Das Zusammenspiel der Protagonisten, die Macht und Geldgier, gerade von hohen geistlichen Würdenträgern, lassen die Spannung stetig ansteigen und die Seiten nur so dahinfliegen.
Mit der Lösung des Falls werden auch viele Geheimnisse gelüftet und das Ende ist sehr überraschend.

Ein lesenswerter historischer Roman, gespickt mit kriminellem Hintergrund, ein Muss für jeden Leser von historischen Romanen.

Am Ende des Buches stehen  historische Nachbemerkungen über das Aachen im Mittelalter und zudem noch das Rezept von Marysas Lieblingsessen "Konkavelite", welches einer original mittelalterlichen Rezeptsammlung entnommen wurde.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Petra Schier - Die Stadt der Heiligen - Rowohlt Taschenbuch Verlag