Samstag, 28. September 2013

Daniel Morawek / Christian Döring - Echt? In der DDR gabˋs mehrere Parteien?


Kurzbeschreibung:
Ein Gespräch zwischen zwei Generationen  -  Christian, der in der DDR aufwuchs und schnell erkannte, dass er es in dem Arbeiter- und Bauernstaat mit seinem christlichen Glauben nicht leicht haben wird - und Daniel, der im Westen aufwuchs und die DDR nur als Außenstehender kennen lernte.
Neugierig forschen Beide, wie war es auf der jeweiligen anderen Seite der Grenze.

Meinung / Fazit:
Dieser Dialog zwischen Christian und Daniel war sehr interessant zu lesen.
Vom Kindergartenalter an gab Christian Einblicke in sein Leben, ein Leben, welches es so in Westdeutschland nicht gab.
Aufgewachsen in einer christlich geprägten Familie musste Christian schon früh erkennen, dass im atheistisch geprägten Arbeiter- und Bauernstaat die Religion nur geduldet wurde. An den Schulen gab es keinen Religionsunterricht und durch die atheistische Erziehung dort wurden die Kinder und Jugendlichen dem kirchlichen Einfluss entzogen. Zwischen Kirche und Staat gab es eine strikte Trennung.

Er beschwert sich nicht, sondern zeichnet Geschehnisse und Situationen aus seinem Leben auf, die Daniel ( und wohl für alle im Westen aufgewachsenen ) seinerseits erstaunten und neue Fragen aufwarfen, da es solch eine Überwachung im "kapitalistischen Westen" nicht gab.

In diesem Dialog habe ich viel über das Leben in der damaligen DDR erfahren. Er ist sehr interessant zu lesen und gibt Einblicke, die ich so wohl nie erfahren hätte.

Ein lesenswertes Buch - für alle, ob "Ossi" oder "Wessi", welches ich gerne weiterempfehle.

Ich vergebe 5 von 5 Sterne

Daniel Morawek / Christian Döring  -  Echt? In der DDR gabs`s mehrere Parteien?  
                                                        Alle Rechte bei den Autoren




Mittwoch, 25. September 2013

Chris Fabry & Gary Chapman - Zwei Herzen im Winter


Kurzbeschreibung:
Marlee und Jacob sind auf dem Weg zum Scheidungsanwalt, um die Papiere zu unterschreiben. Genau auf den Tag, an diesem Heiligabend, sind sie zwanzig Jahre verheiratet. Es stürmt und schneit, die Straße ist glatt, die Sicht schlecht und  der Weg über den Bergpass gefährlich. Da geschieht es. Durch einen entgegen kommenden LKW kommt Jacob vom Weg ab und stürzt mit dem Wagen in den Graben.

Meinung / Fazit:
Dieses kleine Buch erzählt nicht einfach eine Geschichte über einen Unfall und eine bevorstehende Scheidung. Es erzählt eine tiefgehende Geschichte, in der Marlee ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sichtbar wird. Sie wird vor eine Entscheidung gestellt, ob sie an ihrer Ehe festhalten will oder nicht.
Kann und will sie ihrer Ehe noch eine Chance geben, gibt es vielleicht doch noch Hoffnung? Denn die Entscheidung, die sie treffen wird, führt sie entweder wieder näher zu ihrem Mann oder von ihm weg. Und was ist mit den Kindern? Welche Auswirkungen hat ihre Entscheidung für sie?

Ein Nachwort von Gary Chapman und Fragen, die man bei Bedarf erarbeiten kann, runden das Buch ab.

Dieses Buch ist nicht nur eine Geschichte, sondern auch ein Ratgeber, eingebunden in eine Geschichte. Sie kann Ratgeber sein für Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.
Denn Ehe bedeutet nicht, den Partner so zu ändern, wie man ihn gerne hätte. Ehe bedeutet auch aufeinander zu zugehen,  sich gemeinsam in eine Richtung zu entwickeln, in die gleiche Richtung zu blicken. Nicht nur das Negative sehen, sondern auch dem Positiven, und sei es noch so klein, eine Chance einräumen.

Wie Marlee sich entscheidet und die Geschichte endet, kann jeder gerne nachlesen.

"In kleinen Entscheidungen liegt eine große Kraft", so lautet der Untertitel des Buches.
Eine lesenswerte,  tiefgründige Geschichte - nicht nur für Paare mit Problemen.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Chris Fabry & Gary Chapman - Zwei Herzen im Winter - Verlag GerthMedien









Mittwoch, 18. September 2013

Thomas Franke - Das Haus der Geschichten


Kurzbeschreibung:
Bis dato hatte Marvin Heider, der mit dem Leihkater Poseidon in einer Berliner Altbauwohnung wohnt, nicht viel Erfolg mit der Arbeitssuche. Er versucht sich so nebenbei als Fantasy-Autor und lebt so in den Tag hinein. Durch seine Sachbearbeiterin auf dem Arbeitsamt erhält er die Chance, sich auf eine Stelle als Gehilfe in dem Antiquariat mit narratorischer Apotheke von Rasmus-Salomo Eichdorff zu bewerben...

Meinung / Fazit:
Die Brücke ist nicht das, was du siehst, sondern das, was dich trägt. (S.98 )

Schon das Cover ist außergewöhnlich.
Es ist das erste Mal, dass ich so ein Cover gesehen habe. Ein Wendecover, was mir bisher noch nie untergekommen ist. Beide Seiten haben ihren eigenen Reiz.
Einmal die gemütliche Bücherstube innen im Haus, die zum Lesen und Verweilen einlädt - einmal der Weg über eine Brücke zu einem erleuchteten Haus, wartend auf den Gast, der den Weg über die Brücke nimmt.

Ebenso außergewöhnlich ist die Geschichte über das "Haus der Geschichten".
Der Begriff narratorische Apotheke war mir, genau wie Marvin kein Begriff. Doch anders als in einer herkömmlichen Apotheke, in der Medizin verkauft wird, gibt es in dieser Apotheke Geschichten, die Rasmus in seinem Keller in Schubladen aufbewahrt. Tiefgründige Geschichten zum Nachdenken, mit den unterschiedlichsten Themen.
Marvin war zu Beginn schon verwirrt und überrascht, dass die Menschen, die ins Antiquariat kamen, meist ohne Bücher aber mit Geschichten wieder gingen.
Auch Marvin kommt recht bald durch Rasmus mit den Geschichten in Kontakt. Er beginnt, atheistisch erzogen, seine Einstellung zu Gott zu überdenken, über sein Leben nachzudenken. Es wird ihm - sowie auch den anderen Besuchern der Apotheke - nichts aufgezwungen, er kann seine Meinung frei äußern, bekommt Denkanstöße.

Durch seinen angenehmen Schreibstil, die gelungene Beschreibung der Protagonisten, der Orte und Geschehen, sowie den tiefgehenden Inhalten der Geschichten,  ist es dem Autor gelungen, mich für dieses Buch aus der christlichen Literatur zu begeistern.

Dieses Buch zu lesen, war eine Bereicherung für mich. Ich werde es bestimmt noch mal zur Hand nehmen und kann es weiterempfehlen.

Ich vergebe 5 von 5 Sterne


Thomas Franke - Das Haus der Geschichten - Verlag GerthMedien






Montag, 16. September 2013

Karen Rose - Todesschrei


Kurzbeschreibung:
Durch Zufall findet Harlan P. Winchester mit seinem Metalldetektor auf einem Feld die Leiche einer Frau. Detective Vito Ciccotelli und sein Team steigen in die Ermittlungen ein. Um heraus zu finden, ob es auf dem Feld noch weitere Überraschungen gibt, wird die Archäologin Sophie Johannson mit der Überprüfung des Feldes beauftragt. Mit Hilfe eines Bodenradars werden weitere sechzehn Gräber gefunden, in neun davon liegen bereits Tote. Die Menschen wurden brutal gefoltert und in verschiedenen Positionen vergraben.

Meinung / Fazit:
Verschiedene Handlungsstränge erzählen ihre Geschichte und kommen dann als Einheit zusammen.
Schon recht bald wird der Spannungsbogen aufgebaut und regte mich an, weiter zu lesen, damit ich hinter die Verwicklungen und Ermittlungen kommen konnte.
Die Charaktere und Orte sind gut beschrieben, so konnte ich mir ein eigenes Kopfbild erstellen.
Mittelalterliche Foltergeräte und Foltermethoden, angewandt durch einen gestörten Serientäter, eingearbeitet in Computerspiele, ließen eine Gänsehaut aufkommen.

Die beiden Hauptprotagonisten Vito und Sophie haben auch privat ein Päckchen aus ihrer Vergangenheit zu tragen. Die Liebesbeziehung, die sich zwischen den beiden entwickelte war vorherzusehen, wurde gut eingearbeitet und störte den Ablauf der Geschichte in keiner Weise.
Die Spannung stieg zum Ende noch mal an, als Sophie in die Gewalt des Serienverbrechers geriet.
Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt schon ahnte, wer der Täter war, tat es dem Lesegenuss keinen Abbruch.

Da mir dieses Buch gut gefiel, werde ich wohl noch weitere Bücher von Karen Rose lesen.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Karen Rose - Todesschrei - Lizensausgabe der Axelspringer AG, mit Genehmigung der                         Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH&CoKG

Donnerstag, 12. September 2013

Linda Castillo -Blutige Stille


Kurzbeschreibung:
Polizeichefin Kate Burkholder und ihr Team werden zur Farm der Familie Plank gerufen.Sie finden die Familie tot auf, auf brutalste Weise ermordet. Die Familie Plank gehörte zur amischen Gemeinde in Painters Mill und lebten getreu ihren Glaubensgrundsätzen.

Meinung / Fazit: 
Auch in diesem 2. Fall ermittelt Kate Burkholder akribisch mit ihrem Team. Gerade das Schicksal der getöteten Mary geht ihr sehr nahe. Kate, die bis zu ihrem achtzehnten Lebensjahr selber zur amischen Gemeinde gehörte, kann sich gut in das Leben und Denken der Amisch einfühlen.
Das Team ermittelt in alle Richtungen - auch Kate, mal wieder im Alleingang - gerät in Lebensgefahr.

Die Spannung baute sich recht schnell auf und konnte bis zum Ende aufrecht erhalten werden.
Im Zuge der Ermittlungen treten immer neue Verdächtige auf, auch die private Beziehung zwischen Kate und John Tomasetti findet einen Platz zwischen all der Ermittlungsarbeit.

Ein guter Thriller, aber nichts für schwache Nerven, da die Beschreibungen der Opfer sehr bildhaft sind.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Linda Castillo - Blutige Stille - Fischer Taschenbuch Verlag



Sebastian Willing - Bea geht


Kurzbeschreibung:
In diesem Buch dokumentiert Sebastian Willing den Weg, den seine Frau, die jüngere Schwester von Bea und er mit Tochter Bea bisher gegangen sind. Bea, ein Mädchen von nun dreizehn Jahren, die an einer Krankheit leidet, die keinen Namen hat. Es gibt Einblick in den täglich Alltag, mit all seinen Höhen und Tiefen - und Fragen, auf die es vermutlich keine Antwort gibt.

Meinung / Fazit:
Diese Dokumentation über das Leben und Zusammenleben mit seiner Tochter Bea hat mich sehr berührt.
Man nimmt so viel im Leben als selbstverständlich an und macht sich oft keine Gedanken darüber, wie es wäre, wenn sich das Leben plötzlich in die andere Richtung entwickelt.
Die Geburt eines Kindes ist ein bedeutender Abschnitt im Leben eines Paares, dass kann ich als Mutter bestätigen.
Zuerst schien bei Bea auch alles normal zu sein, keine Auffälligkeiten in den Untersuchungen, alles im normalen Rahmen, sogar der Kinderarzt sah keinen Grund zur Sorge. Und dann, nach knapp drei Jahren, der Zusammenbruch von Bea. Kein Arzt weiß bis heute, woran sie erkrankt ist.
Verschiedene Therapien und Fördermöglichkeiten wurden ausprobiert - brachten aber keine Fortschritte, es gibt eher Rückschritte als Fortschritte.
Mit viel Liebe und stetigem Einsatz betreuten Sebastian und seine Familie Bea und taten sich mit dem Entschluss nicht leicht, Bea mit dreizehn Jahren in eine betreute Wohngruppe zu geben. Bea fühlt sich wohl dort, kommt ab und zu an den Wochenenden nach Hause und ist und bleibt weiterhin ein geliebtes Kind.
Die Zeit hat gezeigt, diese Entscheidung war richtig.

Ein Buch mit vielen Gedanken, Gefühlen, Höhen und Tiefen. Lesenswert!

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Sebastian Willing - Bea geht - Verlag Books on Demand, Norderstedt





Mittwoch, 11. September 2013

Petra Durst-Benning - Die Glasbläserin / Die Amerikanerin / Das gläserne Paradies


Kurzbeschreibung:
Die Glasbläserin
Im kleinen Glasbläserdorf Lauscha im Thüringer Wald stirbt 1890 der Glasbläser Joost Steinmann.Seine drei Töchter Johanna, Marie und Ruth stehen nun völlig mittellos da und kämpfen ums Überleben. Durch einen Zufall wird der amerikanische Geschäftsmann Wollworth auf die gläsernen Christbaumkugeln aufmerksam und Marie wagt es, für sich und ihre Schwestern, eigenständig kunstvolle Christbaumkugeln zu kreieren, die dem Amerikaner sehr gut gefallen....

Die Amerikanerin
Marie verlässt ihr Heimatdorf Lauscha, um ihre Schwester Ruth in New York zu besuchen. Sie lernt das Künstlerviertel Greenwich Village kennen, und Franco de Luca, einen italienischen Weinbauern. Marie folgt ihm nach Genua, wo sie einem düsteren Geheimnis auf die Spur kommt und ihr neues Heim zu einem Gefängnis für sie wird.
Derweil erfährt Maries Nichte Wanda, dass der Mann ihrer Mutter Ruth nicht ihr leiblicher Vater ist und mach sich auf nach Lauscha, auf die Suche nach ihrer wahren Identität....

Das gläserne Paradies
Johanna führt nun schon seit Jahren die Glasbläserei Steinmann im Thüringischen Lauscha weiter. Da die wichtigste Glashütte der Gegend verkauft werden soll, gerät auch ihr Betrieb in Gefahr. Die Steinmann`s sind fest entschlossen, die Glashütte zu retten. Sie gründen mit dem, teils unter großen Entbehrungen, zusammengetragenem Kapital eine Genossenschaft, welche zunächst vielversprechend zu sein scheint, und dann doch, zunächst, in einer Katastrophe endet....

Meinung / Fazit:
Bei diesen drei Büchern handelt es sich um die Glasbläser-Saga, die ich hintereinander gelesen habe, da ich wissen wollte, wie sich das Schicksal der Steinmann-Schwestern entwickelt.
In einem flüssigen und bildhaften Schreibstil ist es der Autorin gelungen, mich in eine Welt zu entführen, die es so nicht mehr gibt.
Die Beschreibungen der Landschaft und des Dorfes Lauscha, das Leben im fernen Amerika und in Genua sind so beschrieben, dass ich mich in die damalige Zeit hineinversetzen konnte.
Zur damaligen Zeit waren Glasbläsereien fest in Männerhand, Frauen durften nur die Arbeit des Bemalens, Verzierens und das sorgfältige Verpacken übernehmen.
Daher fand ich den Mut von Marie und ihren Schwestern beachtlich, sich dagegen zu stellen.

Ich habe mit den Schwestern gebangt, gehofft und gelitten und den Zusammenhalt der Familie, auch wenn es nicht immer ganz harmonisch einherging, bewundert.

Diese Trilogie kann ich allen Lesern empfehlen, die sich für historische Roman interessieren.

Ich vergebe für die Trilogie 5 von 5 Sternen

Petra Durst-Benning  -  Die Glasbläserin/Die Amerikanerin/Das gläserne Paradies - ullstein Verlag



Donnerstag, 5. September 2013

Joël Dicker - Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert


Kurzbeschreibung;
In Aurora, einer Kleinstadt am Meer, im Bundesstaat New Hampshire,  wird im Garten des Schriftstellers Harry Quebert eine Leiche gefunden. Es stellt sich heraus, dass es sich sich um die Leiche der vor dreiunddreißig Jahren verschwundenen Nola Kellergan handelt. Harry, damals 34 Jahre alt, hatte eine Beziehung zu der damals erst 15 Jahre alten Nola. Marcus Goldman, einstiger Schüler von Harry Quebert, inzwischen selbst ein erfolgreicher Schriftsteller, ist überzeugt von der Unschuld seines damaligen Mentors, fährt nach Aurora und beginnt, im Fall Nola zu ermitteln....

Meinung / Fazit:
Mit seinem flüssigen Schreibstil führt der Autor den Leser in die Kleinstadt Aurora. In verschiedenen Handlungssträngen, die sich wunderbar ergänzen und den Lesefluss nicht hemmen, gelingt es ihm schon zu Beginn, Spannung und große Neugier auf die weiteren Entwicklungen der Geschichte aufzubauen.

Die positiven wie auch negativen Charaktere lässt er lebendig werden, so dass sie sich der Leser gut vorstellen und teilweise auch hinein versetzen kann.

Ständig wird man auf eine falsche Spur geführt, hat Mitleid mit Personen, die es gar nicht brauchen und verdienen ( was man aber erst später merkt ), und verdächtigt Personen, die unschuldig sind.

Was mir während des Lesens auffiel, es gibt keine positive Frauenfigur in dieser Geschichte.

Doch Marc Goldman, der während seiner Ermittlungen selber bedroht wird, lässt nicht locker und findet schließlich in Sergeant Gahalowood einen Mitstreiter.
Sehr spannend und aufschlussreich war die Lüftung der Geschehnisse in Alabama.

Zu keiner Zeit hätte ich mit diesem Ende der Geschichte gerechnet.

Ich kann jedem Leser nur empfehlen,  "Die Wahrheit über den Fall Harry Querbert" selber zu erlesen.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Joël Dicker - Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert - Piper Verlag