Mittwoch, 29. April 2015

Linda Newbery - Der Tag, an dem Rose verschwand


Kurzbeschreibung:
(Klappentext)
Als Anna sich an einem heißen Sommertag auf den Weg in die Stadt macht, genießt Rose die Sonne im Garten. Und Anna ahnt nicht, dass sie ihre Schwester zum letzten Mal gesehen hat.
Zwanzig Jahre später fällt es Anna schwer, in die Zukunft zu blicken, wo doch Rose immer nur Vergangenheit sein wird. Auch ihre Mutter, die schon einmal einen geliebten Menschen verlor, scheint mit der Tragödie nicht abgeschlossen zu haben - und ein Geheimnis zu verbergen...

Meinung / Fazit:
Es geschah um Viertel nach zwei an einem Mittwochnachmittag...
so lautet die Überschrift des Klappentextes.
Ein Tag, der auch nach zwanzig Jahren bei Anna und ihren Eltern noch immer lebendig ist.

Durch ihr plötzliches Verschwinden wurde Rose auf einen Sockel gestellt. Sie, die perfekte Tochter und Schwester. Sie verstand es, sich stets in gutem Licht darzustellen. Ihr Verschwinden war egoistisch und dass sie ihre Familie in Ungewissheit zurückließ, kümmerte sie nicht.

Anna bekommt ihr tägliches Leben nach Rose Verschwinden nicht so recht auf die Reihe. Denn auch noch zwanzig Jahre danach sucht sie nach Rose und der Antwort: Warum!

Die Mutter Cassandra hat den frühen Tod ihres Bruders Roland nie so richtig verarbeitet. Auch gibt es bei ihr ein lang gehütetes Geheimnis, von dem nur ihre Eltern wissen und welches bisher - auch vor ihrem Mann Donny - verschwiegen wurde. Und nun ist Rose weg! Kein Wunder, dass sie irgendwann mit den Nerven am Ende war!

Auf verschiedenen Zeitebenen beschreibt die Autorin in einem flüssigen Schreibstil Personen, Landschaften und Handlungen.
Die Charaktere wurden gut dargestellt und sie verstand es, die oft bedrückende Stimmung - die bis kurz vor Ende der Geschichte anhielt - anschaulich wieder zu geben.

Eine interessante Geschichte um mehr als ein Familiengeheimnis.

Die Autorin:
Linda Newbery studierte und unterrichtete Englisch, bevor sie ihr erstes Buch verfasste. Sie veröffentlichte bereits mehrere Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die vielfach ausgezeichnet wurden, u.a. mit dem Costa Children´s Book Award. Zur Zeit lebt sie mit ihrem Mann und drei Katzen in einem kleinen Dorf in der Grafschaft Oxfordshire im Süden Englands. (Quelle: Umschlagtext im Buch)

Lind Newbery - Der Tag, an dem Rose verschwand - Verlag blanvalet -
                                                                                             ISBN 978-3-7645-0497-7


Freitag, 24. April 2015

Brigitte Teufl - Heimhilcher - Von Hochzeiten, Schwiegermüttern und eifersüchtigen Mäusen



Kurzbeschreibung:
Den Verlobungsring am Finger, das Hochzeitsdatum steht fest. Eigentlich könnte Thessa zufrieden sein. Wenn nur das Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter in spe besser wäre! Auch mit Nicky, ihrem pubertierendem Sohn, läuft nicht alles glatt. Ebenso hat sie ihre kleine Eifersucht auf ihre Lieblingsfeindin Judith noch nicht abgelegt. Und dann ist da noch ihr Exmann Wolfgang mit seiner neuen Familie....

Meinung / Fazit:
In diesem Roman konnte ich viele Personen aus "Humor und Hausverstand" "begrüßen". Es war interessant zu lesen, wie sie sich alle in diese Geschichte eingefügt haben. Auch Graf Theo, seine Frau Irene und Theos deutlich jüngere Stiefgeschwister aus "Paragrafen & Grafen" waren hier willkommen.

Interessant sind die Überschriften der einzelnen Kapitel, die nach Speisen - mal aus Österreich, mal aus dem deutschen Norden - benannt  sind.
Am Ende des Buches sind die Rezepte zum Nachkochen aufgeführt.

Durch den flüssigen Schreibstil und die bildhaften Beschreibungen war ich schnell in das Geschehen eingebunden, fühlte mich als "stiller" Gast überall heimisch.
Die Beschreibungen des beruflichen und privaten Alltags von Thessa und Michael, die kleinen Querelen mit Nicky, Judith und Exmann Wolfgang sorgten für angenehme Unterhaltung.

Judith hat ihre Bestimmung als Autorin und Lektorin in Hamburg gefunden. Dies liegt ihr auch viel mehr, als in der Hausverwaltung tätig zu sein. Und nun streckt sie ihre "Fangarme" nach Dr. Hans-Georg Tanner aus.

Wie Tamara und Nicky den "verschollenen" Vater als Überraschung zu Wolfgangs und Beates Hochzeit offerierten, einfach toll.

Wieder mal ein lesenswerter, kurzweiliger Roman aus der Feder von Brigitte Teufl-Heimhilcher.

Brigitte Teufl-Heimhilcher - Von Hochzeiten, Schwiegermüttern und eifersüchtigen                                                           Mäusen -  alle Rechte bei der Autorin -
                                                    ISBN 978-3950347876













Mittwoch, 22. April 2015

Micaela Jary - Das Haus am Alsterufer


Kurzbeschreibung:
(Klappentext)
Hamburg 1911: Nur widerstrebend stimmt der verwitwete Reeder Victor Dornhain der Heirat seiner Tochter Lavinia mit dem Architekten Konrad Michaelis zu. Niemand in der Familie ahnt, dass Lavinias Schwester, die Malerin Nele, ihren Schwager liebt. Etwa zeitgleich wird die 16-jährige Klara Tießen als Hausmädchen bei Dornhains eingestellt. Nur Victor Dornhain und seine Mutter Charlotte wissen, dass Klara sein illegitimes Kind ist. Drei Jahre später bricht der Große Krieg aus und verändert alles: In der Tragödie erkennt Lavinia ihre wahre Bestimmung, Klara findet auf der Suche nach ihrer unbekannten Mutter den Mann ihres Lebens, und das Schicksal seiner Familie wird für den Reeder zu einer Frage der Ehre...

Meinung / Fazit:
Mit liebevoller Strenge wachen Victor Dornhain und seine Mutter Charlotte über die drei Töchter, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Ellinor soll einmal die Reederei übernehmen. Sie wirkt bodenständig und engagiert sich außerdem in karitativen Einrichtungen und für die Frauenrechte.

Helene, die Künstlerin der Familie, studiert an der Damenakademie in München.

Nesthäkchen Lavinia ist nur mit sich beschäftigt. Ihr Tag dreht sich um schicke Kleidung und Vergnügungen. Stets will sie ihren Willen durchsetzen. Sie will unbedingt den gut aussehenden Architekten Konrad Michaelis heiraten ( von Liebe zu ihm weit entfernt ). Um ihr Ziel zu erreichen ist ihr jedes Mittel recht.

Klara Tießen, die mit einem Empfehlungsschreiben ihrer Ziehmutter als Hausmädchen bei Dornhains in Stellung kommt, sucht nach ihrer leiblichen Mutter, ihren Vater kennt sie auch nicht.
Leider wurde ja schon im Klappentext erwähnt, dass sie die illegitime Tochter des Reeders ist. Dies nahm schon etwas die Spannung aus der Geschichte. Erst am Ende des Buches gesteht Victor seiner Tochter Ellinor in einem Brief die Tatsache, dass Klara seine Tochter ist.
Ob Klara je davon erfahren hat?

In einem flüssigen, bildhaften Schreibstil zeichnet die Autorin detailliert die verschiedenen Charaktere, Orte und Handlungen.
Auch die Zeit des Krieges mit seinen Entbehrungen, Ängsten und Nöten sind anschaulich beschrieben.

So konnte ich einen guten Eindruck vom Leben und Wirken der Familie Dornhain und dem Frauenbild zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewinnen.

Eine kurzweilige Familiengeschichte mit Höhen und Tiefen.


Micaela Jary - Das Haus am Alsterufer - GoldmannVerlag - ISBN 978-3-442-48028-9


Freitag, 10. April 2015

Lucinda Riley - Die sieben Schwestern


Kurzbeschreibung:
(Klappentext)
"Atlantis" ist der Name des herrschaftlichen Anwesens am Genfer See, in dem Maia dˋ Apliése und ihre Schwestern aufgewachsen sind. Sie alle wurden von ihrem geliebten Vater adoptiert, als sie noch sehr klein waren, und kennen ihre wahren Wurzeln nicht. Als er eines Tages überraschend stirbt, hinterlässt er jeder seiner Töchter einen Hinweis auf ihre Vergangenheit - und Maia fasst zum ersten Mal den Mut, das Rätsel zu lösen, an dem sie nie zu rühren wagte. Ihre Reise führt sie zu einer alten Villa in Rio de Janeiro, wo sie auf die Spuren von Izabela Bonifacio stößt, einer schönen jungen Frau aus den besten Kreisen der Stadt, die in den 1920er Jahren dort gelebt hat. Maia taucht ein in Izabelas faszinierende Lebensgeschichte - und fängt an zu begreifen, wer sie wirklich ist und was dies für ihre Zukunft bedeutet....

Meinung / Fazit:
Neugierig durch den Klappentext begann ich das Buch zu lesen und wurde nicht enttäuscht.
Warum Pa Salt nach seinem Tod so schnell bestattet wurde - ohne dass seine Adoptivtöchter von ihm Abschied nehmen konnten - bleibt ( bisher jedenfalls ) ein Geheimnis.
In diesem Buch, welches der Auftaktband für eine Serie ist, beginnt Maia nach ihren Wurzeln zu suchen. Ihre Koordinaten bringen sie nach Brasilien. Es ist nicht einfach für sie, da ihre noch lebende Großmutter zunächst nicht mit ihr sprechen will. Langsam lichtet sich das Dunkel um ihre Herkunft. Auch wenn sie nicht das findet, was sie erwartet/erhofft hat, so ist sie mit dem Ergebnis doch zufrieden.
Maia, die sich durch eine frühere negative Erfahrung  gefühlsmäßig verschloss, kann sich langsam für eine neue Liebe öffnen.

Die Handlungen sind auf zwei Zeitebenen ( 2007 und 1927-29 ) geschrieben. Sie gehen harmonisch ineinander über.
Auch erweckt die Autorin historische Persönlichkeiten  - den Bildhauer Paul Landowski und den brasilianischen Bauingenieur Heitor da Silva Costa in dieser Geschichte zum Leben. Beide haben Anteil an der Entstehung der Christusstatue auf dem Berg Corcovado in Rio de Janeiro.

Der Autorin gelang es durch ihren angenehmen Schreibstil die Atmosphäre der jeweiligen Zeiten gut darzustellen. Sowohl in Rio wie auch in Paris ist die Aufbruchstimmung in den Jahren 1927 -29 spürbar.
Sie zeigt dem Leser bildhaft die Stellung der Frau in der Gesellschaft der zwanziger Jahre ( gerade in Rio ) , die nicht immer den Mann, den sie liebte, auch heiraten konnte.

Eine gelungene, lesenswerte Geschichte um Liebe, Leidenschaft und Familiengeheimnisse.

Neugierig erwarte ich den zweiten Band der Reihe, der von der zweiten Schwester Ally handelt.

Lucinda Riley - Die sieben Schwestern - Goldmann Verlag - ISBN 978-3-442-31394-5