Freitag, 26. Oktober 2012

Sybil Volks - Torstraße 1




Kurzbeschreibung:
Elsa steht vor dem Eingang des Gebäudes Torstraße 1 in Berlin. An diesem Juniabend, ihrem achtzigsten Geburtstag, findet hier die Neueröffnung des Hauses als „Soho House Berlin“statt.Während sie noch überlegt ohne Einladung in das Haus zu kommen, wird ihr durch einen jungen Amerikaner, der sie als seine „Gandma“ ausgibt, die Entscheidung abgenommen. Im Haus begibt sie sich auf die Suche nach Bernhard, ihrem „Geburtstagszwilling“, mit dem sie hier verabredet ist.
Ihre Gedanken gehen in die Vergangenheit zurück, hier, an diesem Ort, wo sie vor achtzig Jahren in der Poststelle des damaligen Kaufhauses Jonass, das Licht der Welt erblickte.....


Fazit:
Es ist schon etwas ungewöhnlich um ein Haus mit historischem Hintergrund eine fiktive Geschichte zu schreiben.
Das Haus Torstraße 1 wurde 1928 als erstes Berliner Kreditkaufhaus von den damaligen jüdischen Besitzern neu eröffnet. Nach der schrittweisen Enteignung des jüdischen Inhabers, der 1939 in die USA emigrierte, wurde es von der NSDAP für Propagandaausstellungen genutzt, ab 1942 Sitz der Reichsjugendführung und nach dem 2. Weltkrieg SED Parteisitz , 1959 kam das Institut für Marxismus-Leninismus dazu. Nach der Wende stand es leer und wurde, nachdem die Besitzverhältnisse geklärt waren, ein Privat-Club mit Hotel, dem „Soho House Berlin“.

Sybil Volks ist es gelungen ihre Geschichte, die Geschichte zweier Familien, rund um und mit diesem Haus zu schreiben.

Vicky, die von Harry, dem Sohn ihres Arbeitgebers und Kaufhausbesitzers, schwanger war, brachte 1928, während der Neueröffnungsfeier des Kaufhauses in der Poststelle ihre Tochter Elsa zur Welt. Bei der Geburt stand ihr, wenn auch unfreiwillig, der Zimmermann Wilhelm zur Seite; dessen Frau Martha zu hause zur gleichen Zeit seinen Sohn Bernhard gebar.

Elsa und Bernhard, ihr Leben und das ihrer Familien, die politischen Umstände, Krieg, Mauerbau und auch die Wende wurde von der Autorin sehr realistisch beschrieben. Die Höhen und Tiefen, Freude und Trauer lassen den Leser teilhaben an deren Schicksal.

Wüsste man nicht, das es eine fiktive Erzählung ist, es könnte sich genauso abgespielt haben.

Das Haus Torstraße 1 zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte.

Gefangen in der Geschichte, neugierig auf die weiteren Geschehnisse , ich musste weiterlesen bis das Buch beendet war.

Für dieses Buch gebe ich eine Leseempfehlung. 

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Sybil Volks - Torstraße 1 - dtv Verlag

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