Freitag, 14. Februar 2014

Christine Kabus - Töchter des Nordlichts



Kurzbeschreibung:
(Klappentext)
Oslo, 2011. Nora ist längst erwachsen, als sie von ihren samischen Wurzeln erfährt. Instinktiv spürt sie, dass sie ihr Glück erst finden wird, wenn sie in das Land ihrer Urahnen reist. Doch die Sami und ihre Kultur erscheinen ihr zunächst fremd. Bis sie auf den charismatischen Hundezüchter Mielat trifft. Gemeinsam mit ihm begibt sie sich auf die Spur ihrer Vorfahren. Dabei stößt sie auf die Geschichte des samischen Mädchens Áilu, das vor fast hundert Jahren in der eisigen Finnmark lebte. Schon bald ahnt sie, dass Áilus ungeheuerliches Schicksal eng mit ihrer eigenen Familiengeschichte verknüpft ist.

Meinung / Fazit: 
Wie schon in ihrem Debütroman "Im Land der weiten Fjorde" nimmt die Autorin den Leser mit auf eine Reise nach Norwegen, einmal in die Vergangenheit - beginnend im Jahre 1915 - und einmal in die Gegenwart, die im Jahre 2011 spielt.

In wechselnden Erzählsträngen bringt sie dem Leser nicht nur eine Geschichte nahe, sie beschreibt sehr bildhaft und auch realistisch die Landschaften, Protagonisten und die politische Lage, gerade in den Jahren ab 1915.

Gerade das Schicksal von Áilus, dem kleinen Samenmädchen, ging mir sehr nahe. Ihren Eltern von den Behörden entrissen, in sogenannten Internaten des Staates Norwegen untergebracht, fristet sie ein trauriges Leben, sogar ihr Name wurde geändert. Ich habe mich mit ihr gefreut, als sie das Glück hatte, von Gunnar und Solveig adoptiert zu werden.
Doch leider schenkte sie im Studium ihr Herz einem Mann, der sich - hinsichtlich ihrer Abstammung - von ihr getäuscht fühlte und sie ihrem Schicksal überließ.
War es Vorsehung, Schicksal oder Glück, dass sie durch Lemek Kuojok wieder zu ihren Wurzeln zurückkehrte?

Die zweite Hauptprotagonistin Nora war mir ja schon durch "Im Land der weiten Fjorde" bekannt.
Auch ihre Geschichte wurde lebendig beschrieben, die Suche nach ihrem Vater, den Intrigen ihres Großvaters, sowie die Aufnahme in der Familie ihres Vaters ließen die Seiten nur so dahin fliegen.
Leider war Nora in der neuen Familie nicht vor Anfeindungen - von Seiten ihrer Tante Gáddja - geschützt.
Auch ihre große Liebe zu Mielat war zeitweise in großer Gefahr.
Am Ende erfahren alle durch die Großmutter Ravna, wie Áilus und ihre Familiengeschichte zusammenhängen und Gáddja von ihrem hohen Ross herunterfällt.

Ein wirklich gelungener Roman. Authentisch durch die Hintergründe, flüssig, lebhaft und emotional geschrieben. Ein Buch, welches mich beim Lesen nach Norwegen entführte und Anteil am Leben von Áilu und Nora nehmen ließ.

Von mir eine Leseempfehlung.

Christine Kabus - Töchter des Nordlichts - Bastei Lübbe Taschenbuch - ISBN 978-3-404-16884-2


Mittwoch, 5. Februar 2014

Thomas Franke - Der Spiegel des Schöpfers


Kurzbeschreibung:
Nach einem Partybesuch fährt die junge Ärztin Leonie Brandstätter, mit zu viel Alkohol im Blut, nach Hause.
Das Wetter verändert sich, Starkregen und Gewitter zwingen sie auf der Landstraße langsam zu fahren. Sie merkt, irgendetwas stimmt nicht, sie fühlt sich unwohl und von dunklen Schatten umgeben. Kurz darauf fährt sie einen jungen Mann an, der nackt und bewusstlos ist. Die Polizei ruft sie nicht, sie versorgt den jungen Mann schnell und nimmt ihn mit zu sich nach Hause. Dort merkt sie, der junge Mann ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich, er spricht eine Sprache, die sie nicht kennt und seine Wunden heilen unerklärlich schnell. Leonie versucht sich mit ihm zu verständigen und ist erstaunt, wie schnell er ihre Sprache zu sprechen lernt. Ari, so heißt ihr Unfallopfer, scheint nicht von dieser Welt.
Am nächsten Tag steht die Polizei vor Leonies Tür und sucht nach Ari. Es soll sich bei ihm um einen Mann handeln, der ein gefährliches Virus in sich trägt. Doch Leonie ist skeptisch und flieht mit Ari, der ein hervorragender Fassadenkletter ist......

Meinung / Fazit: 
Schon nach den ersten Seiten hielt mich das Buch fest in seiner Hand.
Die Protagonisten und Situationen sind sehr bildhaft beschrieben, da spielte das Kopfkino Karussell.

Leonie will Ari nicht ausliefern und glaubt nicht an die Viruserkrankung. Doch schon bald werden sie von mächtigen Geheimdiensten verfolgt, die Ari unbedingt in ihre Gewalt bringen wollen und dafür über Leichen gehen.

Gut eingefügt ist die Hilfe, die sie von Ruben bekommen, den Leonie auf den Rat eines Engels, der zu ihr sprach, um Hilfe bat.

Dunkle Mächte sind allgegenwärtig, Genforschung und Genmanipulation sollen einen Menschen "klonen", nicht äußerlich, sondern die Seele, Gefühle und Empfindungen sollen übertragen werden.

"Der Spiegel des Schöpfers" zeigt aber bei aller Dramatik auch auf, dass Glaube und Hoffnung eine große Rolle spielen und das "Dunkel" besiegen können.

Auch wenn dieses Buch sich in kein Genre einfügen lässt, da Thriller, Fantasy/Mysterie sich abwechseln, so ist es ein Buch, das man unbedingt lesen muss.
Spannend -  von der ersten bis zur letzten Seite.

Thomas Franke - Der Spiegel des Schöpfers - Verlag GerthMedien - ISBN 978-3-86591-929-8