Donnerstag, 31. Januar 2013

Nils Heinrich - Wir hatten nix, nur Umlaute




Kurzbeschreibung:

In seinem Buch: "Wir hatten nix, nur Umlaute. Meine Kreisstadtjugend mit Systemwechsel" erinnert sich Nils Heinrich an die Zeit, als Deutschland noch durch die Mauer in zwei mal Deutschland geteilt war.
Nils wuchs in dem beschaulichen Städtchen Sangerhausen in der DDR auf.

Fazit:
Frisch von der Leber weg lässt er den Leser an diesem Leben teilhaben.
In einer ganz normalen Durchschnittsfamilie aufgewachsen, seine 10jährige Schulzeit mit mäßigem Erfolg beendet stürzt er sich in eine Konditorenlehre, leider die einzige Lehrstelle, die er finden konnte. Amüsant, teilweise ironisch, beschreibt er die Lehrjahre, die auch im Osten keine Herrenjahre waren.
Von Luftverschmutzung und Geruchsbelästigungen, Röhrenfernseher und lange Wartezeiten auf ein Auto ( ca. 18 Jahre), bis hin zum historischen Herbst 1989 werden dem "Ossi" in Erinnerung gebracht und dem unwissenden "Wessi" beigebracht, da ja nicht jeder Verwandtschaft in der "Zone" hatte und über die Zu- und Umstände der dort lebenden Menschen im Unklaren war.

Schön geschrieben, frei von der allgemein wieder verbreiteten "Ostalgie" ist dieses Buch sehr unterhaltsam und für "Ossi" sowie "Wessi" lesenswert.

Aus dem "Blätterteig ziehendem" Konditor Nils aus dem Arbeiter -und Bauernstaat ist ein Kabarettist, Radiomoderator und Autor geworden.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Nils Heinrich - Wir hatten nix, nur Umlaute  -  Rowohlt Taschenbuch Verlag

Deborah Raney - Umwege des Herzens



Kurzbeschreibung:

An Thanksgiving geschieht in dem beschaulichen Städtchen Clayburn ein tragisches Unglück. Kaye und Rahel DeVore sterben an einer Kohlenmonoxidvergiftung und Douglas DeVore bleibt mit fünf Kindern zurück.
Vicky Valdez, die Leiterin der Kindertagesstätte, selber noch ungebunden, bemerkt, dass Doug, trotz Unterstützung seiner Schwiegermutter, mit seiner Arbeit und dem Alltag mit fünf Kindern überfordert ist. Immer öfter betreut sie die Kinder über die Öffnungszeiten der Kita hinaus. So kommen sich Vicky und Doug näher...

Fazit:
Da ich bereits "Die Nacht am Fluss" von Deborah Raney gelesen habe, war mir klar, es ist nicht nur eine "Liebesgeschichte", da steckt mehr dahinter.

Unfassbar für mich war, wie schnell Entscheidungen gefällt wurden, die im Alltag schnell zu Problemen wurden. Eine Tochter im Teenageralter, die offen rebellierte, eine junge Frau, die sich schnell als "Notlösung" fühlte, aber an ihrer Liebe zu Doug und besonders zu den Kindern festhielt.

Durch den Pastor der Gemeinde, dem Doug sich anvertraute und mit ihm lange Gespräche führte, kam die Wende und er wagte einen Neuanfang mit Vicky.

Die Autorin beschreibt die Situationen, Handlungen und Personen sehr real. Ich als Leser fühlte mich als stiller Beobachter eingebunden und war des öfteren versucht einzugreifen.

Auch in diesem zweiten Teil einer Trilogie, die man lesen kann ohne den ersten Teil zu kennen, lässt Deborah Raney, ganz unaufdringlich und dezent, christliche Aspekte einfließen.

Ein Buch mit Leseempfehlung von mir.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Deborah Raney  -  Umwege des Herzens  Brunnen Verlag

Dienstag, 29. Januar 2013

Elisabeth Büchle - Winterstürme



Kurzbeschreibung:

Der Tierarzt Lukas Biber findet 1866 , in einer stürmischen Winternacht, eine halberforene junge Frau auf seinem Anwesen im Schwarzwald. Nachdem der Arzt Dr. Städler bei der jungen Frau, die sich an nichts erinnern kann, eine Amnesie diagnostiziert, wird ihr der Name Theresa gegeben.

Fazit:
Die Geschichte ist in zwei Handlungsstränge gegliedert und erzählt parallel die Geschehnisse um Theresa und um Thomas Wieland.

Bei Thomas Wieland, der als Spion für Österreich tätig ist, handelt es sich, wie dem Leser bald bewußt wird, um den Bruder von Theresa, die eigentlich Marika heißt.
Durch widrige Umstände, die in der Politik begründet sind, fiel Marika einer Verwechslung zum Opfer, denn der Anschlag galt ihrem Bruder Thomas. Seine Suche nach Marika führt nach Berlin, wo sich die Politik zu jener Zeit abspielt.

Theresa bleibt vorerst auf dem Gutshof von Lukas Biber und wird ihm eine unersetzliche Hilfskraft und hofft darauf, sich an ihr früheres Leben erinnern zu können.

In einem bildhaften und flüssigen Schreibstil bringt die Autorin die Geschichte dem Leser nahe.

Es fehlt nicht an Spannung, man wartet förmlich darauf, wie sich die Dinge entwickeln.

Gut beschrieben sind auch alle anderen Personen, die in dieser Geschichte eine Rolle spielen. Mißgunst, Neid, Nächstenliebe und wahre Liebe, alles kommt zur Sprache und man ist erstaunt, zu welchen Handlungen Menschen hier fähig sind.

Die Wandlung des Lukas Biber, der langsam wieder am normalen Alltag teilnimmt und sein Herz für eine neue Liebe öffnet, ist gut herausgearbeitet.

Interessant sind auch die politischen Verhältnisse jener Zeit, die zu Beginn des Buches von der Autorin aufgeführt und erläutert werden.

Das Buch endet mit Worten von Dietrich Bonhoeffer:
Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott.
Wer ich auch bin - du kennst mich, dein bin ich, o Gott !

Für dieses Buch, das eine Leseempfehlung von mir erhält, sind es die richtigen Worte.

Winterstürme ist eine genehmigte Lizensausgabe für die Verlagsgruppe Weltbild GmbH und erschien als Originalausgabe unter dem Titel "Die Magd des Gutsherrn" bei GerthMedien.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Elisabeth Büchle - Winterstürme - Genehmigte Lizensausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH

Montag, 28. Januar 2013

Stephan Berg - ER: Die finsteren Winde dieser Welt













Kurzbeschreibung:

Als Einbrecher gejagt, als Drogendealer verfolgt, vom besten Freund verraten und in den Fängen der marokkanischen Drogenmafia. Aus der Bahn des Lebens geworfen, kaum mehr zu retten.
Doch dann erfährt sein Leben eine dramatische Wendung. Er lässt sich auf ein Wagnis mit dem lebendigen Gott ein.( Auszug aus dem Klappentext)

Fazit:
Schon als Jugendlicher aus der Bahn geworfen, die Schule abgebrochen, etliche Lehrstellen aufgegeben, mit achtzehn Jahren eine Familie gegründet, wenig bis kein Verantwortungsgefühl sich und denen gegenüber, die ihm als Familie nahe stehen - dafür aber als Einbrecher und Drogendealer unterwegs, mit einem Fuß immer im Gefängnis und die Mafia im Nacken, so lernt man in dieser wahren Geschichte den Autor Stephan Berg kennen.

Oft habe ich mich gefragt, wie kann ein Mensch so blind und wirklichkeitsfremd durchs Leben gehen? Sich ständig von falschen Freunden in den Abgrund reißen lassen? Alle gut gemeinte Hilfe in den Wind schlagen?

Als er im Gefängnis tiefere Einblicke durch die Bibel in Gottes Worte und Wirken bekommt, diese sogar an Mithäftlinge weitergibt - nach seiner Haftentlassung geraten sie wieder in den Hintergrund. Schnell nimmt er sein altes Leben wieder auf, Drogenhandel und Kontakte mit der Mafia bestimmen wieder seinen Alltag.

Sein Handeln und Denken kamen mir teilweise naiv vor; dachte er Gott würde Geld vom Himmel regnen lassen und er wäre seine ganzen Probleme los? Eigentlich dachte er nur in ausweglosen Situationen an Gott und erwartete Wunder von ihm.

Erst nach schlimmen Erfahrungen in Marokko fand sein Umdenken wirklich statt.
Begleitet durch gläubige und hilfreiche Menschen kam er auf den Weg zurück, den er bereits in seiner Jugend verließ. Erst da begriff er, dass es auch auf sein Handeln ankommt, er sich ändern muss um Gottes Gnade dauerhaft erfahren zu können.

Diese Ereignisse aus seinem Leben, die Stephan Berg in seinem Buch beschreibt, sind es wert gelesen und verbreitet zu werden. Sie zeigen auf, dass mit Gott immer zu rechnen ist, sofern sie es wollen, ihn erkennen und bereit sind Gott einen Platz in ihrem Leben einzuräumen.

Zitat ( Seite 273 ): ER liebt auch dich und macht keinen Unterschied bei den Menschen! Er sieht nicht auf das Äußere.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Das Buch ging durch einen Verlosungsgewinn in mein Eigentum über. Stephan Berg sandte es mir mit einer persönlichen Widmung zu.
Diese Ereignisse haben auf meine Beurteilung des Buches keinen Einfluss.

Stephan Berg - ER: Die finsteren Winde dieser Welt  -  Verlag Stephan Berg

Samstag, 19. Januar 2013

David Gregory - Die letzte Christin



Kurzbeschreibung:

Um Hilfe für ihr Dorf zu holen, das von einer mysteriösen Krankheit heimgesucht wurde, verläßt Abigail Caldwell , 34 Jahre alt, zum ersten Mal in ihrem Leben den Dschungel Neuguineas. Über die Ärztin Kate Sampson erhält Abigail eine Nachricht ihres Großvaters, die bereits 16 Jahre alt ist. Daraufhin beschließt sie nach Amerika zu reisen, in eine Welt, in der die Menschen keinen Bezug mehr zu Gott haben und der Fortschritt keine Grenzen kennt. Abigail bemerkt, sie ist die letzte Christin.

Fazid:
Anhand des Klappentextes wußte ich nicht, was mit dem Lesen des Buches auf mich zukam. Eigentlich sind Sience-Fiction nicht so meins, ebenso Dystopien, zu dem dieses Buch sich zählt.

Trotzdem habe ich nicht aufhören können, dieses Buch zu lesen.

Der uralte Traum der Menschheit vom ewigen Leben - wer träumte ihn nicht schon mal?
Doch wie hoch ist der Preis?

In diesen, im Amerika von 2088 spielenden Handlungen, wird aufgezeigt wie die Menschen sich in der Gesellschaft verändern, ihre Wertvorstellungen, ihre Einstellung zum Leben eine andere wird / ist.
In diese Welt gerät Abigail, sie die aus dem Dschungel kommt und noch nie ein Pferd oder eine Kuh gesehen hat, sie will die Menschen wieder zum Glauben an Gott führen.

Kein Mensch ist ohne Chipimplantat, sein Weg kann stets verfolgt werden.
Familien gibt es kaum mehr, denn Lebenspartnerschaften werden auf 10 Jahre abgeschlossen und meistens nicht verlängert.
Gehirntransplantationen sollen durch Kostenübernahme der staatlichen Krankenkassen für alle Menschen möglich werden.

Ist so ein Leben denn erstrebenswert ? Ein sogenannter Transmensch zu werden?
Programmiert von Fuß bis Kopf?

Auch wenn es heute möglich ist durch Organtransplantationen vielen Menschen das Leben zu retten, so hoffe ich dennoch nicht, dass sich diese Geschichte, die David Gregory so bildhaft geschrieben hat, je bewahrheitet.

Big brother is watching you.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

David Gregory  -  Die letzte Christin - Brunnen Verlag

Dienstag, 15. Januar 2013

Sina Beerwald - Hypnose


Kurzbeschreibung:

Nach der Totgeburt ihres Sohnes Jonas bricht für die Journalistin Inka Mayer eine Welt zusammen und sie fällt in ein tiefes Loch. Hilfe sucht sie bei dem Psychiater Dr. Brinkhus. Durch Hypnose versucht er Inka zu helfen ihre schweren psychischen Störungen in den Griff zu kriegen.Da geschied in ihrem Freundeskreis ein eiskalter Mord. Ihre Freundin Annabel steht unter Verdacht ihren Ehemann Jannis ermordet zu haben. Auch Annabel ist bei Dr. Brinkhus in Hypnosebehandlung. Inka kann das Geständnis ihrer Freundin nicht so hinnehmen. In Inka erwacht die Journalistin, sie will der Sache auf den Grund gehen und gerät in einen Strudel aus Ereignissen, die sie nicht mehr steuern kann....

Fazit:
Sina Beerwald war mir bisher nur aus ihren historischen Romanen bekannt. Aber ich muß sagen, auch das Genre Thriller liegt ihr.

Zu Beginn der einzelnen Kapitel sind Textstellen aus dem Lied "Geboren um zu leben" von Unheilig und "Out of the Dark" von Falko aufgeführt, die ich als sehr passend empfand.

"Sie werden sich an nichts erinnern, was ich Ihnen gesagt habe, bis das Stichwort fällt, und dann werden sie Inka für mich töten." - Mit diesem Satz wird dem Leser schon im Prolog ein Schauer über den Rücken gejagt.

Langsam wird der Leser in die nun folgende Geschichte eingeführt.

Der Alltag von Inka, ihrem Mann Peter, der mit der Hypnosebehandlung seiner Frau nicht einverstanden ist, und dem Freundeskreis wird dem Leser sehr realistisch nahegebracht. Die weiteren Handlungen sind nie voraussehbar und das Ende war so nicht zu erwarten.

Halluzinationen und Panikattaken - Einbildung oder Wirklichkeit, Selbstverletzung oder Fremdeinwirkung - manchmal überschlagen sich die Ereignisse und man ist verwirrt.

Auf die Gefahren von Hypnose - wenn sie mißbraucht wird - wird auch hingewiesen, denn wer weiß denn, was mit ihm unter Hypnose geschieht.

Der Verlauf der Geschichte ist gut erzählt und spannend aufgebaut.

Bei ihren Recherchen für das Buch ließ sich Sina Beerwald selber hypnotisieren.

Nachdem ich dieses Buch gelesen habe bin ich in meiner Ansicht bestärkt worden, mich niemals hypnotisieren zu lassen.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Sina Beerwald - Hypnose  -  Heyne Verlag

Sonntag, 13. Januar 2013

Kristin Hannah - Wie Blüten im Wind



Kurzbeschreibung:

Von ihrer drogensüchtigen Mutter immer wieder aus den Pflegefamilien gezerrt, immer wieder im Kinderheim gelandet,so beginnt die Geschichte von Lexi, einem 14jährigem Mädchen. Nun, nach dem Tod der Mutter eröffnet ihr ihre Betreuerin im Kinderheim, sie komme zu ihrer Familie, es ist eine Schwester ihrer Großmutter, von der Lexi noch niemals hörte, da ihre Mutter sie immer in dem Glauben ließ, es gäbe keine Verwandtschaft. Mit gemischten Gefühlen macht sie sich auf zu Eva, die sie gerne in ihr Heim aufnimmt. Lexi hofft, es geht alles gut. Parallel lernen wir Jude und ihre Familie kennen, Miles ist Arzt und die Zwillinge Mia, eher schüchtern und Zach, sehr selbstbewußt, beginnen ihr neues Schuljahr an der Highschool. Jude ist eine Mutter, die nicht loslassen kann. Auch für Lexi beginnt der erste Tag an der Highschool, dort lernt sie Mia während der Pause auf dem Schulhof kennen und wird von ihr eingeladen, den Nachmittag bei ihr zu verbringen. Da sie sich gut verstehen, willigt Lexi gerne ein. Jahre der Freundschaft beginnen und auch Zach und Lexi kommen sich näher. Doch eines Nachts, nach einem schweren Autounfall, ist nichts mehr wie es war.

Fazit:
Die Leseprobe zu diesem Buch hatte mir schon gut gefallen.
Das Buch selber übertrifft alles.

Auch wenn man denkt Mädchenfreundschaft, Highschool, erste Liebe alles schon mal dagewesen, dieses Buch ist anders.

Mit dem Vorleben von Lexi steigt man in die Geschichte ein und nach der Vorstellung der Familie Farraday verbinden sich die beiden Geschichten zu einer.

Der flüssige, fließende Schreibstil nahm mich von den ersten Seiten an in seinen Bann und ich konnte nicht aufhören zu lesen, bis das Buch beendet war.

Was einmal als Freundschaft begann wurde durch eine tragische Fehlhandlung abrupt beendet. Schuldzuweisungen, die ans Limit der Gefühle gehen, Selbstvorwürfe die zu Fehlentscheidungen führen, sowie Hass, der nicht zu bewältigen scheint, alles kommt in diesem Roman zur Sprache.

An einigen  Stellen berührte mich die Geschichte so emotional, dass ich schlucken mußte.

Auch wenn es eine fiktive Geschichte ist, sie könnte so auch im realen Leben stattgefunden haben.

Für dieses Buch gibt es eine Leseempfehlung von mir.

Die Autorin Kristin Hannah hat zahlreiche Bestseller veröffentlicht und wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in einer kleinen Stadt in der Nähe von Seattle, Washington.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Kristin Hannah - Wie Blüten im Wind - ullstein Verlag

Freitag, 11. Januar 2013

Lucinda Riley - Das Orchideen Haus




Kurzbeschreibung:

Nach einem schweren Schicksalsschlag kommt die Konzertpianistin Julia Forrester durch einen Zufall auf das Anwesen Wharton Park zurück. Dort hat sie als Kind viel Zeit bei ihrem Großvater Bill, einem bekannten Orchideenzüchter, im Gewächshaus verbracht. Bei Renovierungsarbeiten auf dem Anwesen findet der jetzige Besitzer Kit Crawford ein altes Tagebuch, das womöglich Julias Großvater gehörte. Während eines Gespräches mit ihrer Großmutter Elsie kommt ein lang gehütetes Familiengeheimnis ans Tageslicht.

Fazit:
Neugierig durch den Klappentext begann ich das Buch zu lesen. Leider hielt der weitere Inhalt nicht, was der Klappentext versprach.

Der Einstieg in die Geschichte, die durchaus flüssig geschrieben ist, gelang gut.
Doch je weiter ich las, um so enttäuschter wurde ich.
Die Dialoge wurden flach, teilweise phrasenhaft.
Die Geschichte wurde in manchen Bereichen unnötig in die Länge gezogen, künstlich dramatisiert und glitt teilweise ins kitschige ab.

Einige Abschnitte lasen sich wiederum ganz gut, z.B. Julias Reise zu ihrer wahren Großmutter Lidia nach Thailand.

Das Buch habe ich in einer Leserunde gelesen, die mich durchhalten ließ. Sonst hätte ich es abgebrochen.

Schade, die Geschichte hat eigentlich Potenzial, aber manchmal ist weniger mehr.

Bei diesem Roman handelt es sich um den Debutroman der Autorin.

Ich vergebe 2 von 5 Sternen

Lucinda Riley - Das Orchideen Haus - Goldmann Verlag

Donnerstag, 10. Januar 2013

Deborah Raney - Die Nacht am Fluss




Kurzbeschreibung:

Leonie befindet sich auf der Heimfahrt zu ihrer Wohnung, wo ihr Freund Kevin auf sie wartet. Sie mußte für ihn, mitten in der Nacht, eine Flasche Whiskey besorgen.
Da wird plötzlich ihre Autotür aufgerissen und ein fremder Mann steigt ein und bedroht sie mit einer Pistole.

Fazit:
Wie muß Leonie unter Kevin gelitten haben, dass sie während ihrer Entführung, dem Mann ging es allein um das Auto, den Plan Kevin zu verlassen, in die Tat umsetzte ?
Von Kevin, ein totaler Kontrollfreak, der sie körperlich und psychisch mißhandelt, so weit wie möglich fort zu kommen, das ist ihr Ziel.

Der Weg ihrer Flucht, mit der ständigen Angst vor Kevin im Nacken, läßt sie ein Netz von Lügen um sich aufbauen. Es bedrückt sie zwar die Menschen, die ihr auf ihrer Flucht selbstlos helfen, zu belügen, aber die Angst vor Kevin ist zu groß.

Bei Wren und Bert findet sie schließlich einen Ort, an dem sie zur Ruhe kommen kann.
Auch in Trevor, der selber großes Leid erfahren hat, findet sie einen wahren Freund und Helfer.

Leonie findet den Mut einen Neuanfang zu wagen. Sie erkennt, dass auch die Menschen, die ihr hilfreich zur Seite stehen eine Vergangenheit haben, denen ihr Glaube an Gott aber Trost und Halt gibt.

Durch ihren flüssigen Schreibstil und ihre realistischen Darstellungen der Situationen und Gefühle hat die Autorin Deborah Raney mich von diesem Buch überzeugen können.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen

Deborah Raney - Die Nacht am Fluss - Brunnen Verlag

Dienstag, 8. Januar 2013

Sina Beerwald - Die Goldschmiedin



Kurzbeschreibung:

Juliane lebt, nach dem letzten Willen ihres verstorbenen Vaters , bei dem Goldschmied Drentwett als Magd. Es ist das Jahr 1742, als Drentwett den Auftrag erhält die kaiserliche Hauskrone zu erschaffen. Da ein heimtückisches Augenleiden ihn immer mehr erblinden läßt, ist Juliane seine einzige Rettung. Juliane, die von Drentwett schon in einigen Teilen der Goldschiedekunst von Drentwett ausgebildet wurde, sieht darin eine große Chance dem Haus Drentwett zu neuem Ansehen zu verhelfen . Die Zeit bis zur Krönung ist sehr kurz, viele Widrigkeiten treten auf und Juliane muß sogar um ihr Leben fürchten.

Fazit:
Dieser historische Roman erschien bereits 2008 und war der Debutroman von Sina Beerwald.
Im Nachwort des Buches erfährt der Leser, was die Autorin zu dem Roman inspirierte, auch ein Glossar ist angefügt.
Mit ihren Nachforschungen, so authentisch wie möglich über die Goldschmiedekunst zu berichten,gab sie sich viel Mühe.
Teilweise waren mir die Ausführungen zu viel, da ich wohl nie in die Lage kommen werde, eine Goldkrone oder andere Goldschmiedearbeiten zu erschaffen.
Aber man spürt auch, dass es eine harte Brotkunst war, die viel Geschick und Aufmerksamkeit erforderte, gerade zur damaligen Zeit.

Für die damalige Zeit war Juliane eine sehr mutige junge Frau, die sich auch durch die Steine, die ihr in den Weg gelegt wurden, nicht von ihrem Ziel abbringen ließ. Viel Geduld und Herz zeigte sie gegenüber ihren Mitmenschen, besonders Meister Drentwett gegenüber.

Der Schreibstil ist flüssig , die Protagonisten, deren Tätigkeiten und auch die Umgebungen bildhaft beschrieben.

Zu Beginn zog sich die Geschichte etwas in die Länge, aber allmählich siegte die Neugier und auch die Spannung baute sich auf.

Der Schluß des Romans war zu keiner Zeit vorhersehbar und sehr überraschend.
Ein Buch, welches nach anfänglichen Schwierigkeiten ein guter historischer Roman wurde.


Ich vergebe 4 von 5 Sternen


Sina Beerwald - Die Goldschmiedin - Heyne Verlag



Sonntag, 6. Januar 2013

Christian Döring - Mord an der Klosterkirche



Kurzbeschreibung:

Waldemar Rankowski, ein von Schulden geplagter Hartz IV Empfänger, macht mit seinem Dackel Arnold einen Morgenspaziergang. Diese Zeit ist ihm die liebste, er begegnet so gut wie keinem Menschen und kann sich seinen Gedanken hingeben. An der Kirchenmauer sah er einen Haufen voller Lumpen, der sich aus der Nähe als Mensch entpuppte. Waldemar vermutete ihn ihm einen Betrunkenen, der dort seinen Rausch ausschlief und erleichterte ihn um seine Wertsachen. Als ein Jogger auf Waldemar zukam, zog dieser es vor zu verschwinden, er wollte nicht beim Diebstahl erwischt werden. Der Jogger wollte dem Mann an der Mauer helfen und bemerkte, dieser war bereits tot......

Fazit:
Dieser kleine " Krimi" , der in der Fontane Stadt Neuruppin spielt, ist ein kleines Büchlein von knapp 70 Seiten.
Das Cover ist recht einfach gestaltet, da hätte man mit geringem Aufwand auch eine andere Lösung finden können.
Das Textbild hat mich zuerst etwas irritiert, es ist für ein Buch doch eine eher ungewöhnliche Form.

Die Geschichte selber ist mit recht einfachen Worten und Sätzen flüssig geschrieben.
Die Protagonisten sind gut beschrieben, ich konnte sie mir bildhaft vorstellen.
Auch an einer gewissen Spannung mangelt es diesem Kurzkrimi nicht, das Ende war nicht vorhersehbar.

Nicht so gut hat mir die Kommissarin Grabowski gefallen. Ihre Sprache und ihr Auftreten waren mir etwas wirklichkeitsfremd.

Ansonsten war es ein Kurzkrimi, der mir gut gefallen hat.

Über den Autor:
Christian Döring lebt mit seiner Familie in Alt Ruppin im Grünen.
Sein großes Hobby ist seit Jahren die Literatur - er veröffentlicht im Internet Rezensionen, schrieb unter anderem ein Andachtsbuch für Kinder und betreibt selbst eine Internetseite über Bücher.
Dieses Buch ist sein erster Stadtkrimi.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen

Christian Döring - Mord an der Klosterkirche - CreateSpace Independent Publishing Platform


Donnerstag, 3. Januar 2013

Kate Pepper - Der Domino-Killer



Kurzbeschreibung:
Karin Schaeffer verließ den Polizeidienst, nachdem ein Serienmörder ihren Mann und ihre Tochter ermordete. Er bekam den Namen Domino-Killer, da er stets Hinweise auf seinen nächsten Tatort in Dominosteinen hinterließ, deren Rätsel dann zu lösen waren. Als dem Domino-Killer die Flucht aus dem Gefängnis gelingt, ist nicht nur Karin in Gefahr.....

Fazit:
Zu Beginn des Buches, welches in der Ich-Form geschrieben ist, wird dem Leser die berufliche und auch familiäre Vergangenheit von Karin beschrieben. Im weiteren ebenso ihr Zusammenbruch, hervorgerufen durch die unglaubliche Tat des Killers, ihre Selbstvorwürfe die Hinweise auf die Tat nicht rechtzeitig erkannt zu haben und die therapeutischen sowie medizinischen Behandlungen.

Zum Verständnis der Handlungen gut beschrieben, mir jedoch teilweise etwas zu langatmig geraten.

Der flüssige Schreibstil und die gute Beschreibung der Protagonisten ließen mich weiterlesen, aber überzeugen, gerade als Thriller, konnte es mich nicht.

Für mich war es ein Krimi mit mäßiger Spannung.

Es war für mich das erste Buch von Kate Pepper. Auch wenn es mich nicht überzeugt hat, werde ich noch weiter Bücher von ihr lesen.


Ich vergebe 3 von 5 Sternen

Kate Pepper - Der Domino-Killer - rororo Taschenbuch Verlag

Mittwoch, 2. Januar 2013

Petra Schier - Tod im Beginenhaus


Kurzbeschreibung:

Die Apothekerstochter Adelina Merten lebt mit ihrem Vater und ihrem jüngeren Bruder, bei dessen Geburt die Mutter verstarb und der Bruder Vitus leider geistig behindert geboren wurde, im Köln des 14. Jahrhunderts. Zusammen mit dem Vater betreibt sie die Apotheke am Alter Markt. Neben ihrer Arbeit in der Apotheke und der Führung des Haushaltes, kümmert sie sich auch zeitweilig um kranke und geistig behinderte Menschen, die im Hospital der Beginen gepflegt werden. Plötzlich kommt es in diesem Hospital zu vermerten und mysteriösen Todesfällen. Eine Seuche wird vermutet und der Rat der Stadt will das Hospital schließen lassen. Adelina glaubt nicht an eine Seuche, beschließt der Sache auf den Grund zu gehen. und begibt sich selber in Gefahr.

Fazit:
Dieses bereits 2005 erschiene Buch ist das erste Buch der Adelina-Reihe von Petra Schier. Leider fand es erst jetzt den Weg zu mir, denn es lohnt sich, gerade für Leser historischer Romane, dieses Buch zu lesen.

Gut recheriert, flüssig und bildhaft geschrieben nimmt es den Leser mit in das Köln des 14. Jahrhunderts.

Bereits im Prolog wird die Neugier geweckt und bald schon Spannung aufgebaut.

Adelina, eine junge Frau, die selbstbewußt und voller Tatendrang den Dingen auf den Grund geht und sich so schnell nicht einschüchtern läßt, sie scheint die "Miss Marple" des 14. Jahrhunderts zu sein.

In Adelinas Leben gibt es ein Geheimnis, welches langsam gelüftet wird.

Magister Neklas Burka, der zuerst als Untermieter ins Apothekerhaus einzieht und langsam eine Beziehung zu Adelina aufbaut, die beginnende Demenz des Vaters und Adelinas Fürsorge für den behinderten Bruder sind in der Geschichte sehr schön herausgearbeitet.

Ein gut zu lesendes Buch, dessen historischer Hintergrund am Ende der Geschichte von der Autorin erläutert wird.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Petra Schier  -  Tod im Beginenhaus  -  rororo Taschenbuch Verlag